Politik

Euthanasie im NS-Staat

Veranstaltung der Gedenkstätte Ahlem:
Vortragsveranstaltung im Regionshaus: Euthanasie im NS-Staat

„Euthanasie im NS-Staat – Opfer der NS-Psychiatrie in der Region Hannover“ ist das Thema einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Gedenkstätte Ahlem am Donnerstag, 12. November 2009, Beginn: 19.00 Uhr, im Haus der Region Hannover, „Galerie“, Eingang: Hildesheimer Str. 18.

Zu Beginn des Abends wird der Politikwissenschaftler Prof. em. Dr. Peter Brokmeier zunächst einen Überblick über Umfang und Verlauf der als „Euthanasie“ getarnten Tötungsaktionen im Dritten Reich geben, der zwischen 1939 und 1945 rund 200.000 Frauen, Männer und Kinder zum Opfer fielen. Brokmeier geht es auch um eine Einordnung des Geschehens in die nationalsozialistische Genozidpolitik und in den ideengeschichtlichen Kontext des Rassismus. Im Zentrum seiner Betrachtung steht die Frage nach den spezifischen Ursachen der Euthanasiemorde. Seine These: Eugenik und Euthanasie gehen einher mit einer umfassenden und tiefen Krise der Moderne einhergehen.

Der Politologe Dr. Raimond Reiter wird seinen Vortrag vor allem den Opfern der NS-"Euthanasie" aus Hannover widmen. Dazu gehören über 50 Kinder, die im Zweiten Weltkrieg in der "Kinderfachabteilung" Lüneburg gestorben sind und ebenso viele Patienten aus Hannover, die über die Anstalten Langenhagen, Lüneburg, Hildesheim und Wunstorf 1941 im Rahmen der "T4-Aktion" einer der sechs zentralen Tötungsanstalten zugeführt wurden. Die Erforschung des Schicksals dieser Opfer steht noch weitgehend aus, ebenso eine Diskussion um ein angemessenes Gedenken.

Der Eintritt ist frei.