Der Beschluss des Niedersächsischen Landtages, das Leineschloss in Hannover als Landtagsgebäude nach dem Krieg wieder aufzubauen fiel am 11. April 1956.
Das Leineschloss in Hannover befindet sich am heutigen Hannah-Arendt-Platz. Die klassizistische Schlossanlage wurde zunächst als Fachwerkbau 1637 erbaut. Mehrfach erweitert, umgebaut, zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut war es von 1837 bis 1866 die Residenz der Könige von Hannover. Seit 1962 ist es mit dem angebauten Plenarsaal Sitz des Niedersächsischen Landtags.
1948 schlug der hannoversche Stadtplaner Rudolf Hillebrecht vor, das Schloss als Landesparlament für das 1946 gegründete Land Niedersachsen zu nutzen. Seit 1947 tagte das Parlament in einem Seitenflügel der Stadthalle Hannover. Das Leineschloss eignete sich für die Parlamentspläne insbesondere, da das Regierungsviertel mit seinen Ministerien in dem weitläufigen Gelände rund um den Waterlooplatz entstehen sollte. Aus städtebaulicher Sicht bot sich dieses Gelände wegen der räumlichen Nähe zwischen Regierung und Parlament und der Lage im Zentrum der Stadt an.
1949 verzichtete die Stadt Hannover auf das Nutzungsrecht am Schloss zugunsten des Parlaments. 1956 beschloss der Landtag, das Leineschloss wiederaufzubauen.
Der Wiederaufbau des Schlosses erfolgte 1957 bis 1962 nach Plänen von Dieter Oesterlen unter Verwendung der Außenmauern und moderner Gestaltung des Inneren, was auch durch den Verzicht auf die historische Sprossenteilung der Fenster zum Ausdruck kommt. An der Stelle des zerstörten Opernhauses wurde der Plenarsaal angebaut. Seit 1962 hat der niedersächsische Landtag seinen Sitz im Schloss.
Seit etwa dem Jahr 2000 gab es Pläne, den von Dieter Oesterlen gestalteten Anbau des Leineschlosses mit dem Plenarsaal des Landtages zu modernisieren und zu erweitern. Dazu fanden 2002 und 2010 Architekturwettbewerbe statt. Am 16. März 2010 votierten die Landtagsabgeordneten mehrheitlich für einen Abriss des denkmalgeschützten Anbaus und einen Neubau nach Plänen des koreanischen Architekten Eun Young Yi an gleicher Stelle. Die Fertigstellung sollte 2012 erfolgen. In der Öffentlichkeit wurde daraufhin eine heftige Kontroverse um den Abriss geführt. Die Neubaupläne führten zur Bildung einer „Initiative Bürgerbeteiligung Landtag“. Wegen der befürchteten Überschreitung des Kostenrahmens für einen Neubau wurde im Februar 2011 bekanntgegeben, dass der Abriss nicht erfolgt.
Der Repräsentationssaal des Leineschlosses wurde 2005 dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz gewidmet, der mit der Stadt und dem Schloss eng verbunden ist. Er bewohnte das Schloss zwölf Jahre lang.
2007 wurde neben dem Haupteingang ein Denkmal zu Ehren des aus Niedersachsen stammenden, politischen Dichters Hoffmann von Fallersleben eingeweiht. Es handelt sich um einen mit Zitaten beschrifteten Torbogen, an dem ein Bronzerelief des Dichters von Siegfried Neuenhausen hängt.
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Mehr InformationenBildquellen:
- Leineschloß: www.hannover-entdecken.de
- Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de