Unter dem Motto "Pimp your town!" war heute das Rathaus der Landeshauptstadt Hannover für einen Tag in der Hand von fast 100 SchülerInnen. Drei neunte Klassen der Goetheschule, der Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Heisterbergschule haben eigene und von der Verwaltung vorgeschlagene Themen als "PolitikerInnen" im Rathaus in fiktiven Ausschuss- und Fraktionssitzungen beraten und im Anschluss in einer "Ratssitzung" im Ratssaal beschlossen.
Jede Schule bildete eine Fraktion, wobei keine Fraktion die Mehrheit hatte. Lebhafte Diskussionen waren die Folge, die auch Bürgermeister Bernd Strauch beeindruckt haben, der die Sitzung des fiktiven Rates leitete: "Diese Veranstaltung hat mir viel Spaß gemacht und ich habe selbst dabei sehr viel über Themen gelernt, die die Jugendlichen bewegen. Dies war eine hochprofessionelle, sehr disziplinierte Ratssitzung. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr diskussionsfreudig und sehr gut vorbereitet. Hut ab!", so seine Bilanz.
Bei ihren Sitzungen wurden die "PolitikerInnen für einen Tag" von einem 25-köpfigen Presseteam aus SchülerInnen der IGS List begleitet und dabei unterstützt vom Medienbus, Internetradio n-21 und der HAZ. In den nächsten Tagen werden unter www.schulinternetradio.de Beiträge des Presseteams veröffentlicht. Mit Unterstützung von üstra und Sparkasse Hannover sowie Madsack entsteht ein Magazin mit Fotos, Beiträgen und den besten Anträgen, das nach den Sommerferien an alle Schulen Hannovers verschickt wird.
Sowohl während der Vorbereitungsphase im Unterricht als auch beim Planspieltag standen den SchülerInnen Ratsmitglieder aller Fraktionen tatkräftig zur Seite und haben Einblicke in die Praxis gegeben.
In der "Ratssitzung" beschlossen wurden unter anderem ein Antrag der Heisterbergschule zu einer besseren Ausstattung der Schultoiletten, ein Antrag der Gerhard-Hauptmann-Realschule zum Bau einer Skaterbahn hinter der Ernst-August-Galerie und ein Antrag der Goetheschule zur Teilüberdachung von Spielplätzen. Keine Mehrheit fanden Anträge zur Einrichtung besonderer Plätze für Trinker und die Freigabe von Discos für Jugendliche unter 16 Jahren.
"Pimp your town!" wurde organisiert vom Verein Politik zum Anfassen e.V. und ist Teil des Konzeptes "Stadt macht Schule", mit dem die Landeshauptstadt SchülerInnen Lust auf Politik machen will. Dass gerade Kommunalpolitik Spaß machen kann, hat die begeisterte Mitarbeit der SchülerInnen gezeigt, gehört für den ausrichtenden Verein zur positiven Bilanz: "Der Aufwand hat sich gelohnt, die gute Vorbereitung im Unterricht ausgezahlt", so Gregor Dehmel. "Die Jugendlichen haben super diskutiert – wie die Großen."
Alle Anträge, die in den Ausschuss-Sitzungen angenommen wurden, werden zu einem Paket geschnürt und als Informationsdrucksache den Ratsmitgliedern zur Verfügung gestellt.
PM: Landeshauptstadt Hannover