Die Landeshauptstadt Hannover unterhält für die schulische Umwelterziehung das städtische Schulbiologiezentrum mit zwei botanischen Schulgärten, der Freiluftschule Burg und einer Zooschule.
Bislang wurde das Schulbiologiezentrum, Standort Botanischer Schulgarten Burg, für die Unterrichtsarbeit vom Land mit drei Vollzeitlehrerstellen ausgestattet. Laut Mitteilung der Landesschulbehörde soll diese Regelung nur noch bis zu 1. Februar 2010 Bestand haben. Danach sollen dem Schulbiologiezentrum 25 Anrechnungsstunden gestrichen werden, was im Durchschnitt der Kürzung um eine volle Lehrerstelle entspricht.
Kultur- und Schuldezernentin Marlis Drevermann hatte sich an das Kultusministerium gewandt und um den Fortbestand der bisherigen Ausstattung mit Lehrerstunden gebeten, um das Programm des Schulbiologiezentrums auch im kommenden Schuljahr gewährleisten zu können. Auf dieses Schreiben hat das Kultusministerium erwidert, dass eine Reduzierung der Anrechnungsstunden notwendig sei und darauf verwiesen, dass das Schulbiologiezentrum sei Jahrzehnten über die höchste Zahl an Anrechnungsstunden im Vergleich zu anderen außerschulischen Lernorten verfüge.
"Wir bedauern diese abschlägige Antwort des Kultusministeriums außerordentlich", so die Schuldezernentin. "Das Schulbiologiezentrum ist eine anerkannte Einrichtung der Umweltbildung und leistet seit Jahren ausgezeichnete Arbeit. Im Jahr 2008 wurden durch die Lehrkräfte insgesamt 28.165 Schülerinnen und Schüler in 1.425 Klassen unterrichtet, davon kamen rund 3.300 Schülerinnen und Schüler aus der Region. Bezogen auf die unterrichteten Schülerzahlen in Relation zur Zahl der vorhandenen Lehrerstunden liegen wir damit in Niedersachsen an der Spitze. Mit den Kürzungen ließe sich dieses Pensum nicht mehr bewältigen."
Die Stadt finanziert insgesamt 26 MitarbeiterInnen verteilt auf rund 21 Vollzeitstellen und beschäftigt zusätzlich zurzeit zwölf Auszubildende. Diese MitarbeiterInnen sind keine Lehrkräfte, sondern gewährleisten den Betrieb des Schulbiologiezentrums, die Pflege der Gärten und Tiere sowie die Pflanzenlieferungen an die Schulen.
"Die geplante Streichung von 25 Anrechnungsstunden im Schulgarten Burg bedeutet in der konkreten Arbeit den Verlust von weit mehr Stunden. Wenn bei jeder der drei zurzeit beschäftigten Vollzeitlehrkräfte acht Schulstunden wegfielen, bedeutete das nicht nur einen zusätzlichen Verlust durch Fahrtzeiten zwischen den Dienstorten. Auch die so wichtige Präsenz außerhalb der reinen Unterrichtszeit vor Ort wäre nicht mehr gewährleistet, da die Lehrer dann verstärkt in den Schulalltag eingebunden wären und an Konferenzen und anderen Veranstaltungen teilnehmen müssten. Ich appelliere daher noch einmal dringend an das Kultusministerium, von Kürzungen bei den Lehrerstunden des Schulbiologiezentrums abzusehen", so Drevermann weiter.