Die Stadtbibliothek in der Hildesheimer Straße 12 lädt am Mittwoch (16. September) um 19 Uhr gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu einer Lesung mit Ingrid Willing ein. Sie liest aus "Gespräche mit meiner Mutter" Erinnerungen einer Jüdin an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Zeit nach 1945. Der Eintritt ist frei.
Ingrid Willing wurde 1930 geboren als Tochter einer Jüdin und eines Protestanten. Die Familie lebte während des Zweiten Weltkrieges in Wuppertal. 1943 wurden bei einem Bombenangriff alle Papiere vernichtet; die Familie entging so dem Konzentrationslager. Die Verwandten mütterlicherseits sind fast alle ermordet worden, darunter die Eltern, drei Schwestern, Cousins und Cousinen – insgesamt 25 Familienmitglieder. 1961 kam Ingrid Willing nach Hannover. Sie ist eine Mitbegründerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover.
Der Beitrag ist erschienen in dem Buch "Der unverstellte Blick: Unsere Mütter (aus)gezeichnet durch die Zeit 1938 bis 1945. Töchter erinnern sich". Eine neue Publikation, in der es um die Gespräche Ingrid Willings mit ihrer Mutter im Zeitraum von 1945 bis 1954 geht, ist in Planung.
PM: Landeshauptstadt Hannover