Bildung, Soziales

Wohnraumkampagne „Lasst uns nicht im Regen stehen!“ startet

Initiative Wissenschaft Hannover sucht Wohnraum für internationale Studierende

Kurz vor Beginn des Wintersemesters 2016/2017 ruft die Initiative Wissenschaft Hannover Privatvermieter auf, internationalen Studierenden Wohnraum anzubieten. Unter dem Motto „Lasst uns nicht im Regen stehen“ weisen die Musikstudentin Eszter (25) und der Mechatronikstudent Anas (25) mit eindrucksvollen Plakaten auf die schwierige Lage von über 5500 ausländischen Studierenden hin, die für ein Studium oder eine Doktorarbeit in die Landeshauptstadt gekommen sind.

Internationale Studierende haben es besonders schwer, ein Zimmer in Hannover zu finden. Sie begegnen Vorurteilen, haben kaum Kontakte in Hannover und wenig Zeit, kurz vor Studienbeginn ein bezahlbares Zimmer zu suchen. Eine zusätzliche Mitarbeiterin beim Studentenwerk Hannover soll nun bei der Kontaktaufnahme zwischen Vermietern und internationalen Studierenden vermitteln und Fragen im Vorfeld klären. Gleichzeitig macht die Initiative Wissenschaft Hannover stadtweit mit ihrer Wohnraumkampagne auf die besondere Lage ausländischer Studierender aufmerksam.

Unterstützt werden die Hochschulen, das Studentenwerk und die Landeshauptstadt von Verbänden und der Wohnungswirtschaft. So wird die Gesellschaft Bauen und Wohnen Hannover (GBH) bei ihren Neubauprojekten ein Kontingent an Zimmern für internationale Studierende reservieren. Haus + Grundeigentum Hannover, Gundlach und der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen wollen gezielt Studierende aus dem Ausland an ihre Mitglieder vermitteln.

„Der Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover ist stolz darauf, dass sich so viele kluge Köpfe für ein Studium oder eine Promotion bei uns entscheiden. Das wollen wir unterstützen. Zu einer zeitgemäßen Willkommenskultur gehört auch die Hilfe bei der Wohnraumsuche“, erläutert Oberbürgermeister Stefan Schostok das Engagement der Initiative Wissenschaft Hannover.

Ein wichtiger Partner bei der Unterbringung und Integration von internationalen Studierenden ist das Studentenwerk Hannover. Bereits jetzt fallen knapp 60 % der rd. 2300 Wohnheimplätze auf Studierende aus dem Ausland. Das Studentenwerk wird sein Angebot an Zimmern in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen. Zum Wintersemester 2016/2017 stehen 80 neue Wohnplätze bereit. Weitere 140 Plätze werden bis zum Jahr 2018 geschaffen.
„Wir wenden uns gezielt an private Vermieter, weil sie den größten Wohnungsbestand anbieten. Und wir helfen dadurch, dass wir nach vorheriger Abklärung mit dem Vermieter diesem passende Vorschläge machen. Wir makeln also -, und zwar kostenfrei. Dass Haus + Grund dabei mit uns zusammenarbeiten will, finde ich großartig“, beschreibt Eberhard Hoffmann, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover, die Arbeit seiner Vermittlungsstelle.

Kontakt beim Studentenwerk Hannover für interessierte VermieterInnen
Birte Wiedenroth
0511 – 76 88 069
zimmer@studentenwerk-hannover.de
Montag – Freitag: 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Die Wohnraumkampagne ist Teil verschiedener Aktivitäten und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Willkommenskultur für Studierende aus dem Ausland. Vor einem Jahr war die Landeshauptstadt von der Bertelsmann Stiftung zur Pilotregion für eine Willkommenskultur für internationale Studierende ausgewählt worden. Bis Ende 2016 erarbeiten Hochschulen, Studentenwerk, die Agentur für Arbeit, die Gesellschaft für Bauen und Wohnen mbH, Studierende und die Stadt gemeinsam Maßnahmen zu den Handlungsfeldern Integration, Wohnen, Antidiskriminierung, „Study and Stay“ sowie dem Hochschulzugang von Geflüchteten. Ein bundesweites Netzwerktreffen mit 11 anderen Hochschulstädten unterstützt dabei den Austausch zu best-practice-Beispielen.

In der Initiative Wissenschaft Hannover engagieren sich alle hannoverschen Hochschulen, das Studentenwerk Hannover, das Fraunhofer ITEM, das Geozentrum, die VolkswagenStiftung, die hannoverimpuls GmbH sowie die Landeshauptstadt Hannover. Koordiniert wird das Netzwerk seit dem Jahr 2007 im Büro des Oberbürgermeisters im Sachgebiet „Wissenschaftsstadt Hannover“.

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