Neue Passivhäuser für den Kronsberg
Drei Teams können sich über jeweils 1.000 Euro Preisgeld bei dem vom enercity-Fonds proKlima ausgelobten Wettbewerb freuen. Darauf einigte sich die fachlich hervorragend besetzte Jury am 14. Oktober 2009 in Hannover. Die Firmengruppe Gundlach stiftet 1.000 Euro, proKlima stellt 2.000 Euro Preisgeld bereit.
Einen eindeutigen Gewinner habe es nicht gegeben, erklärte Jurymitglied Professor Dirk Bohne vom Institut für Entwerfen und Konstruieren (IEK) der Leibniz Universität Hannover bei der Preisverleihung. "Wir haben die drei besten Entwürfe jeweils mit einem Preis ausgezeichnet, der die individuellen Stärken würdigt."
Die Gewinner
Der Preis für besondere räumliche Ausgestaltung und eigenständige, nachhaltige Herangehensweise geht an:
Frank Lindner (25) und Elias Fuchs (25), beide im 10. Studiensemester Architektur.
Über den Preis für das beste integrative Passivhaus-Gesamtkonzept können sich freuen: Sara Walter (31) und Philipp Möhlenkamp (24), beide im 8. Studiensemester Architektur.
Mit dem Preis für qualitative Architektur wurden ausgezeichnet: Paul Hansen (28) und Klaas Leideck (28), beide im 13. Studiensemester Architektur.
Anspruchsvolle Wettbewerbsaufgabe
Die am Wettbewerb teilnehmenden Architekturstudenten der Leibniz Universität Hannover hatten Einfamilienhäuser im energiesparenden Passivhausstandard für ein von Gundlach bereitgestelltes Baugrundstück geplant, das südlich des Stadtteils Hannover-Kronsberg liegt. Hierbei stand die praktische Umsetzbarkeit im Vordergrund. Die bereits bestehenden Konzepte für Regenwasser, Verkehr, Abfall, Bodenmanagement und Energienutzung/-erzeugung sollten für das Baugrundstück angewendet und gegebenenfalls modifiziert werden.
"Wir prüfen jetzt, welche Wettbewerbsideen wir in die Praxis umsetzen können", so Jurymitglied Franz-Josef Gerbens, Prokurist bei der Gundlach-Firmengruppe. "Dabei werden wir die Gewinner einbeziehen." Zur konkreten Umsetzung sei es aber erforderlich, auch ein Architekturbüro einzubinden. Gundlach plant derzeit am Kronsberg ein Passivhaus-Modellgebäude zu realisieren, das später vermietet werden soll. Zudem ist vorgesehen, den konkreten Energieverbrauch dieses Haushaltes messtechnisch zu evaluieren.
Wissensvorsprung sichern
proKlima will durch den Wettbewerb dazu beitragen, dass sich die Planer von morgen frühzeitig mit den neuesten Techniken auseinandersetzen. "Fundiertes Wissen zum energieeffizienten Bauen ist für Architekten heute eine Schlüsselqualifikation", so Tobias Timm, stellvertretender Geschäftsführer von proKlima. Hierfür sprechen auch die schon mehr als 200 Anmeldungen zur 2. EffizienzTagung Bauen und Modernisieren, die am 13. und 14. November in Hannover stattfindet und bei der proKlima Mitveranstalter ist.
Der enercity-Fonds unterstützte den aktuellen Wettbewerb finanziell mit 18.000 Euro. Hiermit wurden unter anderem die Honorare von Gastdozenten für begleitende Blockseminare, die technische Vorprüfung der Entwürfe durch ein Architekturbüro sowie die Preisgelder finanziert. Es war bereits der siebte Architekturwettbewerb, den proKlima gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover initiierte. Das IEK der Leibniz Universität Hannover führte diesen im Sommersemester 2009 über die zwei Abteilungen Gebäudetechnik und Baukonstruktion durch.
Die Wettbewerbsarbeiten mit Modellen und Plänen sind bis zum 21. Oktober 2009 im Kleinen Foyer des Uni-Architekturgebäudes an der Herrenhäuser Straße 8 zu sehen (Öffnungszeiten von Montag bis Freitag: 8 bis 20 Uhr).