Das Programm "Hannover schafft Platz" hat im nationalen Wettbewerb "stadtbauen.stadtleben" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) einen Preis gewonnen. Stadtbaurat Uwe Bodemann nahm gestern (25. Juni) von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee in Essen im Rahmen des 3. Bundeskongresses "Nationale Stadtentwicklungspolitik" die Ehrung entgegen. Der Preis ist eine Anerkennung für die kontinuierliche Stadtentwicklungsleistung. Eine finanzielle Zuwendung ist damit nicht verbunden.
"Die ausgezeichneten Projekte des ersten Nationalpreises für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur haben Vorbildcharakter für Innovationen in den deutschen Städten", sagte Tiefensee bei der feierlichen Preisverleihung. In der Kategorie "integriert und regional handeln" wurden insgesamt neun Projekte ausgezeichnet und drei Sonderpreise vergeben.
Rund 400 Projekte hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Stadtbaurat Uwe Bodemann freute sich nicht nur vor dem Hintergrund der vielen Bewerber über die Auszeichnung: "Besonders ermutigend ist, dass das Stadtplatzprogramm bei einer großen Zahl von Design-Projekten ausgezeichnet worden ist. Es wurde honoriert, dass mit relativ wenigen Mitteln sowie mit Bürgerbeteiligung und Augenmaß eine Stadtentwicklungspolitik initiiert wurde und umgesetzt wird, die unmittelbar allen Menschen zugute kommt, die ihren Lebensmittelpunkt, ihren Wohnort, oder ihr Geschäft vor Ort in den Quartieren haben."
Im Rahmen des Stadtplatzprogramms hat Hannover in den vergangen zehn Jahren für rund acht Millionen Euro 35 Plätze in 21 Stadtteilen aufgewertet oder sogar komplett umgebaut. Ziel ist es, die urbane Lebensqualität zu erhöhen, die lokalen Ökonomien zu stärken, Angebote für Familien in der Stadt zu schaffen und die Identifikation mit dem Stadtteil zu fördern. Als gelungene Beispiele können etwa Jahnplatz, Fiedelerplatz, Küchengartenplatz, Bonifatiusplatz und Oesterleyplatz genannt werden.
Derzeit in Arbeit ist unter anderem der Herrenhäuser Markt. Für die Projekte Liliencronplatz, Nordkopf Kantplatz, Platz an der Sutelstraße und Zentrum Wettbergen laufen momentan die planerischen Vorbereitungen.
Das Programm ist Teil einer stadtteilorientierten Stadtstrategie unter Einbeziehung von Bürgerbeteiligungen und Berücksichtigung von fachlichen Themenkomplexen wie Kriminalprävention, Barrierefreiheit und Gleichstellungspolitik (Gender Mainstreaming).
Die Ergebnisse von "Hannover schafft Platz" wurden auch in Expertenkreisen, unter anderem von der Leibniz Universität Hannover sowie dem Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover, insgesamt sehr positiv bewertet. "Mit dem Stadtplatzprogramm kommt Hannover einer kommunalen Kernaufgabe nach: der Qualitätssicherung öffentlicher Räume für alle", unterstreicht Stadtbaurat Uwe Bodemann.
Der öffentliche Raum hat in Hannover seit Jahrzehnten bis heute eine herausragende strategische Bedeutung, von der Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg bis heute. Seit den Planungen im Vorfeld der EXPO 2000 richtete die Stadtentwicklungspolitik ihren Schwerpunkt verstärkt auf die Stadtbezirke und Stadtteile aus.
1999 erarbeitete ein Expertenkreis aus Planern, Fachöffentlichkeit, Politik und Verwaltung im "Dialog zur Stadtentwicklung" ein wichtiges Grundlagenpapier. Eine interdisziplinär und dezernatsübergreifend arbeitende "AG Stadtplätze" ermittelte 258 Plätze oder Orte mit zentraler Bedeutung in der Stadt, wovon 82 aufgrund funktionaler, gestalterischer oder pflegerischer Mängel umgestaltet werden sollten.
Obwohl der ursprüngliche Haushaltsansatz von 1,5 Millionen Euro pro Jahr für das Stadtplatzprogramm aufgrund von allgemeinen Haushaltskürzungen halbiert werden musste, konnten dennoch vielfältige Projekte, umgesetzt werden.
PM: Landeshauptstadt Hannover