Zensus: Hannover hat aktuell 514.000 Einwohner – Stadt wächst

Die heute (Freitag) veröffentlichten Ergebnisse der bundesweiten Volkszählung (Zensus) haben zu einer Korrektur der amtlichen Einwohnerzahlen in Bund, Ländern und Kommunen geführt. Die Landeshauptstadt hatte am Stichtag 9. Mai 2011 eine Einwohnerzahl von 506.416, und damit gut drei Prozent oder 16.618 weniger als in der bisherigen amtlichen Statistik.

Seit dem Stichtag im Mai 2011 ist Hannover jedoch schon um fast 8.000 EinwohnerInnen gewachsen, sodass Hannover derzeit rund 514.000 Personen mit Hauptwohnsitz hat. Nach den jüngsten Bevölkerungsprognosen wird die Landeshauptstadt auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, wie Hannovers derzeitiger Verwaltungschef, Erster Stadtrat Hans Mönninghoff, erläutert.

Die Auswirkungen der korrigierten amtlichen Einwohnerzahl für die Einnahmen aus Finanzausgleich und Bundessteuern können erst nach genauer Analyse der Zahlen in Bund, Ländern und Gemeinden berechnet werden. Sie dürften aber moderat ausfallen. Hannover hat als größte Stadt des Landes Niedersachsen in der amtlichen Statistik etwas stärker verloren als das Land, liegt aber im Vergleich der Großstädte bundes- und landesweit im Mittelfeld. In der Reihenfolge der bundesdeutschen Großstädte bleibt Hannover gemessen an der Einwohnerzahl unverändert auf Rang 13.

Die Korrektur der amtlichen Einwohnerzahl war zu erwarten, da die Werte der Landesstatistik seit jeher deutlich über denen der Melderegister-Daten der Landeshauptstadt lagen. Der Grund dafür sind unterschiedliche Erhebungsmethoden. Die städtische Statistik bereinigt auch "Karteileichen", also Menschen, die sich nicht abgemeldet haben, die Landesstatistik dagegen erfasst nur die offiziellen An- und Abmeldungen.

"Wir sind aber unverändert eine Großstadt mit deutlich mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und müssen zum Beispiel deshalb auch nicht den Rat der Landeshauptstadt verkleinern", erklärte Mönninghoff. "Wir gehen davon aus, dass wir mögliche finanzielle Auswirkungen aufgrund der soliden Haushaltsführung und der guten Gewerbesteuersituation in Hannover verkraften können."

Mönninghoff verwies auf die real positive Einwohnerentwicklung der vergangenen Jahre. "Hannover wächst wieder, das war bis zur Jahrtausendwende nicht so. Deshalb muss sich die Stadtpolitik ungeachtet der statistischen Korrektur weiterhin darauf konzentrieren, Hannover für eine wachsende Bevölkerung mit dem Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen, mit einer umweltgerechten Stadt, einem breiten Freizeit- und Kulturangebot und ausreichend und bezahlbarem Wohnraum attraktiv und lebenswert zu machen."

Einzelwerte (Stichtag 9. Mai 2011)

Die aktuelle Volkszählung liefert auch neue amtlichen Daten zur Bevölkerungsstruktur. Danach sind von den 506.416 EinwohnerInnen (Stichtag 9. Mai 2011) mit erstem Wohnsitz 243.310 männlich und 263.110 weiblich. 86,8 Prozent sind Deutsche, 13,2 Prozent haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt bei 29,4 Prozent (147.860). Fast die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund in Hannover lebt seit 20 Jahren und mehr in Deutschland. Rund 70 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund kommen aus Europa.

Gut 50 Prozent der Menschen in Hannover mit erstem Wohnsitz gehören der Evangelischen Kirche (36,7 Prozent) oder der Katholischen Kirche (14,1 Prozent) an. Fast die Hälfte der EinwohnerInnen (46,6 Prozent) ist ledig. In einer Ehe oder Lebenspartnerschaft leben 37,9 Prozent, geschieden oder getrennt sind 8,7 Prozent, verwitwet sind 6,8. Von den gut 53 Prozent (267.360) Erwerbspersonen sind 17.520 erwerbslos. Das sind 3,5 Prozent aller EinwohnerInnen.

Gebäude- und Wohnungszählung

Bei der Erhebung der Gebäude und Wohnungen, die ebenfalls zum aktuellen Zensus gehörte wird die amtliche Zahl erwartungsgemäß nach oben korrigiert. In Hannover gibt es in 68.863 Gebäuden demnach 300.000 Wohnungen, knapp 10.000 mehr als bisher in der Statistik aufgeführt. Der Grund für die Differenz ist methodischer Art. Von den knapp 300.000 Wohnungen stehen der Erhebung zufolge gut 9.000 leer.

Pressemitteilung: Stadt Hannover