Alle Artikel in: Hannoveraner

Elly Beinhorn mit ihrem Flugzeug 1952 am Flughafen Helsinki-Malmi

Elly Beinhorn – Eine Pilotin in der Männerdomäne

Elly Beinhorn, geboren und bekannt als Elly Maria Frida Rosemeyer-Beinhorn, war eine berühmte deutsche Fliegerin. Sie wurde 1907 in Hannover geboren und veröffentlichte mehrere autobiografische Bücher, die von einem breiten Publikum gelesen wurden. Beinhorn wuchs in einer bürgerlichen Umgebung in Hannover auf und begann im Alter von 21 Jahren in Berlin eine Ausbildung zur Pilotin, die sie 1929 abschloss. Anschließend war sie erfolgreich als Kunstfliegerin tätig und erlangte 1931 durch einen Alleinflug nach Afrika große Aufmerksamkeit. Im folgenden Jahr absolvierte sie eine Weltumrundung und gewann den Hindenburg-Pokal, was ihre deutschlandweite Bekanntheit weiter erhöhte. In den kommenden Jahren folgten weitere Langstreckenflüge und Beinhorn stellte mehrere Rekorde auf, darunter das Überfliegen von drei Kontinenten an einem Tag. Im Jahre 1936 heiratete sie den bekannten Rennfahrer Bernd Rosemeyer, der allerdings zwei Jahre später bei einem Unfall ums Leben kam. Beinhorns größte Erfolge, die ihre Popularität begründeten, waren die Langstreckenflüge. Dazu zählen ihr Alleinflug über 7000 km nach Afrika (1931), die Weltumrundung über ca. 31.000 km (1932) sowie ihre Rekordflüge über zwei bzw. drei Kontinente in 24 Stunden (1935, …

Rudorf Augstein mit Willy Brandt, 1970

Rudolf Augstein – Gründer des Nachrichtenmagazins Spiegel

Rudolf Augstein wurde am 5. November 1923 in Hannover geboren. Nach seinem Abitur im Jahr 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und geriet kurz vor Kriegsende in britische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung im Jahr 1945 absolvierte Augstein ein Volontariat beim Georg Westermann Verlag in Braunschweig. Im Jahr 1947 war er Mitbegründer und Herausgeber des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, das er bis zu seinem Tod im Jahr 2002 leitete. Rudolf Augstein stammte aus einer bürgerlichen katholischen Familie und wuchs mit fünf Schwestern und einem Bruder namens Josef Augstein, der später als Rechtsanwalt in Hannover arbeitete, auf. Er erlebte als Neunjähriger die Machtübernahme der Nationalsozialisten und wurde 1933 von seinen Eltern auf das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium in Linden geschickt, da es im Roten Linden als wenig nationalsozialistisch beeinflusst galt. 1939 wechselte er zum Ratsgymnasium Hannover, an dem er 1941 sein Abitur absolvierte. Danach begann er ein Volontariat beim Hannoverschen Anzeiger, der späteren Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Ab 1942 war Rudolf Augstein im Kriegsdienst und war unter anderem als Kanonier und Funker im russischen Woronesch im Einsatz. Gegen Ende des Zweiten …

Grabstein von Rudolf Hillebrecht auf dem Engesohder Friedhof

Rudolf Hillebrecht – Stadtbaurat nach dem 2. Weltkrieg

Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht prägte das Stadtbild von Hannover nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges bis heute. Rudolf Hillebrecht wurde 1910 in der damals noch unabhängigen Stadt Linden geboren und studierte an der Technischen Hochschule in Hannover. Bis zu seinem Tod im Jahr 1986 spielte er eine wichtige Rolle in der Stadtentwicklung von Hannover. Nachdem er sich 1948 erfolgreich als Stadtbaurat beworben hatte, setzte er mit Unterstützung von Konstanty Gutschow als Berater die Konzepte des Wiederaufbaustabs von Speer in Hannover fort. Unter dem Motto „Deutschland will leben – Deutschland muss bauen“ initiierte er zusammen mit Gutschow die Baufachmesse Constructa, die 1951 die Aufbauleistungen deutscher Städte zeigte und den Vorbildcharakter Hannovers unterstrich. Hillebrecht und der Auschwitz-Architekt Hans Stosberg, der 1948 die Leitung des Planungsamts der Stadt übernahm, bildeten ein „gut geschultes Team, das auch ohne planungsrechtliche Voraussetzungen eigenständige Entscheidungen treffen kann“, so der Architekturhistoriker Werner Durth. Ein weiterer Mitarbeiter Hillebrechts aus dem Wiederaufbaustab von Speer war ab 1949 der Bremer Architekt Wilhelm Wortmann, der 1951 den Flächennutzungsplan für Hannover entwickelte. Hillebrecht gelang es gegen erhebliche Widerstände eine …

Herschel Grynszpan nach seiner Festnahme durch die französische Polizei

Herschel Grynszpan

Herschel Grynszpan wurde am 28. März 1921 in Hannover geboren. Als polnischer Staatsbürger jüdischen Glaubens in der Weimarer Republik aufgewachsen verübte er am 7. November 1938 in Paris ein Attentat auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath. Er emigrierte bereits 1935 im Alter von 14 Jahren nach Frankreich, da er aufgrund seiner jüdischen Herkunft in Deutschland keine Zukunftsperspektive hatte. Anfang November 1938 erhielt er in Paris eine Postkarte von seiner Schwester aus Polen, auf der stand, dass seine Eltern und Geschwister zusammen mit vielen anderen polnischen Juden von den deutschen Behörden in einer „Polenaktion“ unter unmenschlichen Bedingungen nach Zbąszyń (deutsch: Bentschen) deportiert worden waren, in ein Niemandsland zwischen Polen und Deutschland. Herschel Grynszpan war so empört darüber, dass er die deutsche Botschaft in Paris aufsuchte und dem Botschaftsmitarbeiter vom Rath mehrere Schüsse mit einer Pistole verpasste, an dessen Verletzungen dieser letztendlich starb. Mit dem Attentat beabsichtigte Herschel Grynszpan, die Erniedrigung und schlechte Behandlung seiner Eltern, Verwandten und Freunde zu rächen. Grynszpans Attentat war in Deutschland auf Geheiß von Joseph Goebbels Aufmacher in allen Zeitungen und …

Kurt-Schwitters-Platz (Straßenschild)

Kurt Schwitters – Anna Blume und die Ursonate

Kurt Schwitters wurde 1887 als Sohn des Ehepaares Eduard und Henriette Schwitters (geb. Beckemeyer) in Hannover geboren. Sein Vater war Mitbesitzer eines Damenkonfektionsgeschäfts, das er jedoch 1898 verkaufte. Familie Schwitters zog 1893 in die Waldstraße (später umbenannt in Waldhausenstraße) in Döhren (Hannover). Nach dem Abitur im Jahr 1908 studierte Kurt kurzzeitig an der Kunstgewerbeschule Hannover. Bis 1914 belegte er Kurse bei verschiedenen Professoren, darunter Carl Bantzer und Emanuel Hegenbarth. Schwitters nahm den künstlerischen Umbruch in dieser Zeit, unter anderem im italienischen Futurismus, im französischen Kubismus sowie in der Künstlergruppe Brücke, jedoch kaum wahr. 1915 heiratete Schwitters Helma Fischer und wurde im März 1917 zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Wegen seines labilen Gesundheitszustands wurde er jedoch bereits im Juni desselben Jahres wieder entlassen. Bis November 1918 war er als technischer Zeichner tätig. Im selben Jahr wurde sein erster Sohn Gerd geboren, der jedoch wenige Tage später verstarb. Sein zweiter Sohn Ernst wurde im November 1918 geboren. 1918 hatte Schwitters auch seine erste Ausstellung in der Galerie „Der Sturm“ von Herwarth Walden in Berlin, wo er …

Uli Stein - Klima Alarm

Uli Stein – Einer der bekanntesten Cartoonisten

Fast  jeder kennt die Karikaturen von Uli Stein. Der „Dagegen Pinguin“ hat es beinahe zum Kultstatus gebracht. Der Cartoonist gestaltete oft Alltagssituationen mit gezeichneten Tierfiguren wie Mäusen, Katzen, Hunden, Pinguinen und Schweinen. Seit 1984 wurden seine Cartoons thematisch zusammengestellt und als Bücher vom Lappan Verlag veröffentlicht, sowie international in Italien, Frankreich, Finnland, Korea, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und in China. Laut Angaben von Steins Agentur Catprint Media wurden diese Bücher bisher mehr als elf Millionen Mal verkauft und über 180 Millionen Postkarten mit seinen Zeichnungen wurden verkauft. Über 1500 Lizenzartikel wurden auf Basis seiner Zeichnungen entwickelt, darunter das Computerspiel „Kuss-Shooter“ von Ravensburger Interactive Media, das 2001 veröffentlicht wurde. In dem Spiel müssen Frösche geküsst werden, ähnlich wie im Märchen „Froschkönig“. Uli Stein arbeitete ab 1998 wöchentlich für die Fernsehzeitung TV Hören und Sehen und ab 1999 für tv14. Uli Stein Uli Stein wurde 1946 in Hannover geboren. Nach dem Besuch der Goetheschule absolvierte er den Wehrdienst und zog anschließend nach West-Berlin, wo er an der Freien Universität Berlin Deutsch, Erdkunde und Biologie für das …

Beschreibung zum Mahnmal

Otto Brenner – Vorsitzender der IG Metall

Otto Brenner war ein deutscher Gewerkschafter, Politiker und 20 Jahre Vorsitzender der IG Metall Otto Brenner wurde am 8. November 1907 in Hannover geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sein Vater war Orthopädiemechaniker und seine Mutter war Büglerin. Er war gelernter Betriebselektriker und arbeitete als Elektromonteur bei der Elektro-Firma Meyer & Biedermann im Volgersweg 4 in Hannover von 1936 bis 1945. Brenner war Mitglied der (Sozialistischen) Arbeiterjugend, des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der SPD und des Arbeiter-Abstinenten-Bundes. Er hat an mehreren Volkshochschulkursen und Vortragsreihen von Theodor Lessing teilgenommen. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde Brenner verhaftet und 1935 vom Oberlandesgericht Hamm zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Von 1936 bis 1945 arbeitete er als Elektromonteur bei der Elektro-Firma Meyer & Biedermann im Volgersweg 4 in Hannover. Mit dem Bekenntnis der Alleinverantwortlichkeit entzog er viele Verfolgte der Nazijustiz. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs lebte er wieder in Hannover, wo er die Bombardierung der Stadt miterlebte. Nach Kriegsende schloss sich Brenner 1945 der SPD an und baute die Gewerkschaften in Niedersachsen mit auf. Von 1956 bis zu seinem Tod …

Leibniz Denkmal

Gottfried Wilhelm Leibniz – Der Universalgelehrte

Gottfried Wilhelm Leibniz, einer der wichtigsten Philosophen des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts sowie einer der bedeutendsten Vordenker der Aufklärung, wurde zwar nicht in Hannover geboren, lebte und wirkte aber bis zu seinem Tod 1716 in Hannover. Er war ein universaler Geist seiner Zeit und ein deutscher Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker und politischer Berater der frühen Aufklärung. Gottfried Wilhelm Leibniz Geboren im Jahr 1646 in Leipzig, zeigte er schon früh Interesse an Mathematik und Philosophie. Sein Vater, Friedrich Leibnütz, war ein angesehenes Mitglied der akademischen Gemeinschaft in Leipzig und setzte sich dafür ein, dass sein Sohn eine exzellente Ausbildung erhielt. Leibniz studierte Recht, Mathematik, Philosophie und Geschichte und erweitere seine Kenntnisse in verschiedenen anderen Bereichen. Er arbeitete als Jurist und Historiker, publizierte wissenschaftliche Artikel und wurde als politischer Berater tätig. Während seiner Karriere entwickelte Leibniz viele wichtige Ideen und Konzepte, die bis heute von Bedeutung sind. Der wohl bekannteste Beitrag von Leibniz zur Philosophie ist die Theorie des „besten aller möglichen Welten“. Diese Theorie besagt, dass die Welt, in der wir leben, als die …