Oberbürgermeister Stephan Weil hat heute (25. Juni) zehn Flaschenuntersetzer in Empfang genommen, die zum hannoverschen Ratssilber gehören und über 60 Jahre lang verschwunden waren. Hillary und Neil Mullineux aus Großbritannien, deren gemeinsamer Vater die Silbertellerchen gefunden und aufbewahrt hatte, übergaben die Gegenstände dem Historischen Museum.
Die Tellerchen waren während des Zweiten Weltkrieges in einer Salzmine in Grasleben bei Helmstedt eingelagert. Der Vater von Hillary und Neil Mullineux war Angehöriger der britischen Armee und beobachtete 1945, wie amerikanische Soldaten Silbergegenstände aus der Salzmine abtransportierten. Daraufhin nahm er diese zehn Untersetzer mit. Nach seinem Tod war es seinen Kindern ein wichtiges Anliegen, die Silbertellerchen an die Landeshauptstadt Hannover zurückzugeben.
Ein Stempel auf den Gegenständen belegt, dass das Silber der Stadt Hannover gehört. Er zeigt das Tor des Stadtwappens und die Umschrift "Magistrat Hannover". Auf dem Rand sind in kleinerer Schrift Herstellerfirma und Technik vermerkt: "13, WMF alpaca, 36". Sie haben einen Durchmesser von 125 Millimetern und sind 16 Millimeter hoch. Eine Nachfrage bei WMF ergab, dass dieses Modell eines versilberten Flaschenuntersetzers ungefähr aus der Zeit 1932/33 stammt.
Im Stadtarchiv gibt es Unterlagen darüber, welche Gegenstände des Ratssilbers in Grasleben eingelagert (HR 21, Nr. 55) und welche 1951 an die Stadthalle verkauft wurden (HR 2, Nr. 847). Die Aufzeichnungen belegen, dass nach der Einlagerung von ursprünglich 120 Flaschentellern nur noch 38 vorhanden waren. Zehn weitere sind nun wieder aufgetaucht.