Bundesweit starben im letzten Jahr 441 Radfahrende im Straßenverkehr. Das waren 33 weniger als im Jahr davor, allerdings deutlich mehr als vor zehn Jahren. Die größte Gefahr stellen Autos dar: 70 Prozent der Fahrradunfälle mit Personenschaden waren Kollisionen mit Autos. Dabei trugen zu 75 Prozent die Autofahrenden die Hauptschuld (Tagesschau vom 24.04.2025).
Radfahrende sind nur zu 6,5 Prozent an den Unfällen in der Stadt beteiligt aber überproportional von Unfallfolgen betroffen. Von 1052 Unfällen zu Lasten des Radverkehrs in der Region Hannover fallen 706 in zwei Kategorien Abbiegen bzw. Einbiegen oder Fehler beim Aussteigen das sogenannte Dooring. Diese Unfälle werden hauptsächlich von PKW oder LKW Fahrenden verursacht.
Ein Radweg ist erst dann sicher, wenn wir unsere 10-jährigen Kinder unbesorgt und unbeaufsichtigt darauf fahren lassen!
Mehr dazu liest man in der Hannorad Ausgabe 02-2025 vom ADFC Hannover.
Fahrradinfrastruktur in Hannover
Hier ein paar Beispiele die wohl jeder Radfahrer in Hannover so oder ähnlich kennen dürfte. Radwege sind zu schmal, enden plötzlich und haben kein einheitliches Konzept.


Im Leitbild Radverkehr der Stadt Hannover liest man Folgendes: Ein attraktives, flächendeckendes Radroutennetz verbindet die wichtigsten Orte in der Stadt ohne Umwege – im gesamten Stadtbereich und in den Stadtteilen. Die Wege zum Radfahren sind sicher und komfortabel. An Knotenpunkten sind Umwege und Wartezeiten minimiert. Anhand der Beispiele wie der noch ziemlich neuen Willy-Brandt-Allee sieht man, wie weit dieses Ziel noch entfernt ist.
Ohne die entsprechende Infrastruktur für den Radverkehr wird man die „Vision Zero“ nicht erreichen. Der Begriff beschreibt das Ziel, die Zahl der Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr auf Null zu bringen. Die Stadt Helsinki hat dies dank entsprechender Maßnahmen geschafft. Deutsche Städte wie zum Beispiel auch Hamburg haben da einen deutlichen Nachholbedarf.
Da ist es nicht verwunderlich, das der Radverkehr in Hannover wie zuletzt statistisch erhoben stagniert. Wenn man dann noch liest, dass Hannover zu den fahrradfreundlichsten Großstädten gehört, weiß man mit ziemlicher Sicherheit, warum eine Verkehrswende in Deutschland noch in weiter Ferne liegt.