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40 Prozent der Autofahrer würden ihren Fahrstil für weniger Emissionen nicht ändern

Ein erschreckendes Bild liefert diese Umfrage des Reifenherstellers Continental. 41 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland können sich nicht vorstellen, ihren Fahrstil aktiv anzupassen, um so den CO2-Ausstoß ihres Fahrzeugs im Stadtverkehr zu reduzieren.

Die Diesel Dieters sind anscheinend doch mehr als nur eine Redewendung im Internet. Eine kommunale Verkehrswende wird unter diesen Voraussetzungen schwierig bis unmöglich. Egal ob E-Mobilität, Ride Sharing oder ÖPNV, wenn es schon daran scheitert, eine vernünftige Fahrweise für den Klimaschutz an den Tag zu legen, schwindet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Einzig über den Preis lässt sich da wohl langfristig gegensteuern.

Die Heinrich-Böll-Stiftung hat eine Vielzahl an Praxisbeispielen für die kommunale Verkehrswende in Deutschland und Europa zusammengetragen. Damit könnte man eine lebenswerte Stadt der Zukunft erreichen, nur man muss das eben auch wollen. Offensichtlich hat in Deutschland die Lebensqualität ohne Auto keine Priorität. Weniger Autos auf den Straßen und mehr Verkehrsflächen für andere Teilnehmer am Straßenverkehr ist gesund und macht glücklich. Das Beispiel Paris zeigt wie es aussehen könnte, wenn man eine Verkehrswende konsequent umsetzt.

Hannover ist da eigentlich auf dem richtigen Weg. Der dauert aber einfach zu lange und wird immer wieder blockiert und boykottiert. Es steht zu befürchten, das Hannover genau wie Gesamtdeutschland auch auf diesem Sektor abgehängt wird. Zu mächtig ist die Auto-Lobby, die des Deutschen liebstes Kind propagiert.

Pressemitteilung zur Conti-Umfrage:

Civey-Umfrage im Auftrag der Conti

Civey-Umfrage im Auftrag des Reifenherstellers Continental: 41 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland können sich nicht vorstellen, ihren Fahrstil aktiv anzupassen, um so den CO2-Ausstoß ihres Fahrzeugs im Stadtverkehr zu reduzieren.

Unterwegs in der Stadt, aber auf das Auto angewiesen? Sei es aufgrund der Ladung im Kofferraum oder des Alltags mit den Kindern – der ÖPNV, das Fahrrad oder andere umweltverträglichere Verkehrsmittel sind nicht immer eine geeignete Option. Dennoch lassen sich die CO2-Emissionen auch von Autofahrerinnen und Autofahrern senken. Denn: Der eigene Fahrstil gehört zu den Faktoren mit den größten Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß eines Pkw[1]. Insbesondere in Städten, in denen es zur Rushhour häufig zu Stop-and-go-Verkehr kommt, kann der Umweltbelastung durch vorausschauendes und gleichmäßiges Fahren entgegengewirkt werden. Leider können sich zwei von fünf (41 Prozent) Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland nicht vorstellen, ihren Fahrstil aktiv anzupassen, um so den CO2-Ausstoß ihres Fahrzeugs im Stadtverkehr zu reduzieren. Das hat Civey im Auftrag des Reifenherstellers Continental in einer repräsentativen Umfrage unter rund 2.500 Autobesitzern in Deutschland, die mindestens einmal pro Woche in die Stadt fahren, herausgefunden[2]. Immerhin: Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) kann sich vorstellen, ihre Fahrweise zu verändern, um weniger CO2 zu produzieren[3].

Fünf Tipps für ein umweltschonendes Fahrverhalten im Stadtverkehr

Welche Maßnahmen können Autofahrerinnen und Autofahrer ergreifen, um der Umwelt zuliebe achtsamer am Stadtverkehr teilzunehmen? Continental hat fünf alltagstaugliche Tipps zusammengestellt:

  1. Vorausschauend fahren: Wer die vorausfahrenden Fahrzeuge aufmerksam im Blick behält, kann die eigene Geschwindigkeit frühzeitig anpassen und so abrupte Bremsmanöver oder starke Beschleunigungsvorgänge vermeiden. Das erhöht nicht nur die Fahrsicherheit, sondern reduziert auch den Verbrauch und schont den Reifen.
  2. Den richtigen Gang wählen: In Fahrzeugen mit Schaltgetriebe gilt: möglichst früh hochschalten. Bei Automatikfahrzeugen empfiehlt es sich, den Eco-Modus zu aktivieren. So lassen sich (unnötig) hohe Drehzahlen und damit ein höherer Kraftstoffverbrauch vermeiden.
  3. Motor aus bei Stillstand: Bei längeren Stopps während Staus, an Ampeln oder Bahnübergängen sollte – sofern nicht bereits durch die Start-Stopp-Automatik gesteuert – der Motor abgeschaltet werden. Das spart Kraftstoff und senkt den CO2-Ausstoß.
  4. Unnötige Verbraucher abschalten: Klimaanlage, Sitzheizung, Gebläse, Infotainment-System, dauerhaft eingeschaltete Innenbeleuchtung oder eingesteckte Ladekabel für Smartphones – die vielen elektrischen Geräte und Gadgets im Auto erhöhen, wenn auch teilweise nur minimal, den Energieverbrauch. Am besten nur einschalten, wenn es wirklich nötig ist.
  5. Überflüssiges Gewicht vermeiden: Zusätzliche Lasten wie Werkzeug- und volle Getränkekisten im Kofferraum oder die Skibox auf dem Dach wirken sich spürbar auf den Verbrauch aus. Hier gilt: regelmäßig ausmisten und Dachträger nur bei Bedarf montieren.

Diese fünf Tipps empfehlen sich aber nicht nur für Autofahrerinnen und Autofahrer von Verbrennern, sondern auch von Elektrofahrzeugen: CO2 wird von elektrischen Fahrzeugen zwar nicht direkt ausgestoßen, jedoch können sie durch eine CO2-intensive Stromerzeugung indirekt CO2 produzieren. Darüber hinaus kann ein nicht angepasstes Fahrverhalten auch zu einem erhöhten Ausstoß von Schadstoffen wie Mikroplastik führen.

Und noch etwas gilt für alle Fahrzeuge, unabhängig von ihrer Antriebsart: „Auch die Reifenwahl hat Auswirkungen auf die CO2-Emissionen“, betont Andreas Hemmann, Reifenexperte bei Continental. „So sollte im Sommer niemand mit Winterreifen fahren, denn diese werden aus einer weicheren Gummimischung mit einem besonders flexiblen Laufflächenkonzept gefertigt. Falsch eingesetzt, z.B. bei warmen Temperaturen, ist der Rollwiderstand von Winterreifen erheblich höher als der von Sommer- oder Ganzjahresreifen. Das führt zu mehr Kraftstoffverbrauch und damit zu einem höheren CO2-Ausstoß bzw. Energieverbrauch“. Autofahrerinnen und Autofahrer, die auf die richtige Bereifung setzen und ihr Fahrverhalten bewusst anpassen, handeln letztlich verantwortungsvoll – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Verkehrssicherheit.

[1] Quelle: https://ots.de/c02lfZ, S. 40.

[2] Im Zeitraum 15. bis 22. Mai 2025 wurden 2.554 Personen ab 18 Jahren befragt, die einen Pkw im Haushalt besitzen und mit diesem mindestens einmal pro Woche in die Stadt fahren.

[3] Zu 100 Prozent fehlt die Angabe „Weiß nicht“ von 8,8 Prozent der Befragten.

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