Ein neuer Wald als Ersatz für zugebaute Flächen?

Auf einer 15.000 Quadratmeter großen Fläche am Ende der Welt, zumindest aus hannoverscher Sicht, soll ein neuer Wald angepflanzt werden. Eigentlich keine schlechte Idee. Wenn man aber bedenkt das dies eine Ausgleichsmaßnahme für bebaute Grünflächen in der Stadt ist erscheint die Idee in einem ganz anderen Licht. In der Stadt braucht es mehr Grünflächen und nicht irgendwo im Niemandsland an der A7.

Pressemitteilung der Stadt Hannover:

In Wülferode entsteht ein neuer Wald

Südlich der Wülferoder Wohnsiedlung entsteht auf einer 15.000 Quadratmeter großen Fläche ab heute ein neuer Wald. MitarbeiterInnen des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt pflanzen bis voraussichtlich Mitte kommender Woche 1.550 Bäume. Das Areal, das sich zwischen der Landesstraße 388 und der Autobahn 7 befindet, ist im Eigentum der Stadt und wurde bislang als Acker bewirtschaftet.

In Anlehnung an die Baumartenzusammensetzung in der benachbarten Waldfläche Bockmerholz und die örtlichen Bodenverhältnisse werden vorwiegend Stieleichen gepflanzt, dazu Hainbuchen und Winterlinden. Insgesamt werden 1.550 Bäume mit einer Höhe von 1,20 bis 1,50 Metern eingesetzt. Durch größere Pflanzabstände gibt es zudem Raum für Gehölze, die sich aus den Samen der angrenzend wachsenden Bäume wie etwa Eichen, Buchen, Eschen, Erlen, Birken und Weiden selbst ansiedeln. Der Waldrand wird leicht geschwungen und erhält einen Saum aus Sträuchern wie Haselnuss, Weißdorn und Wildrose. Eine Baumreihe aus Stieleichen entlang des Wirtschaftswegs markiert die Südgrenze des neuen Waldes.

Die Pflanzung ist eine Ersatzmaßnahme der Deutschen Bahn AG für die Sanierung der Eisenbahnüberführungen der Güterumgehungsbahn im Bereich Tiergarten und Hermann-Löns-Park. Dort mussten im Rahmen der Brückensanierungen Gehölzflächen und Einzelbäume entfernt werden. Nach dem Naturschutzgesetz sind für diese Verluste in größerem Umfang neue Gehölze zu pflanzen. Weil die Pflanzungen aus Platzgründen nicht vollständig im Hermann-Löns-Park und den Grünflächen zwischen Bahnlinie und Tiergarten untergebracht werden können, wird unter anderem die Ackerfläche in Wülferode in Wald umgewandelt.

Die Deutsche Bahn AG trägt einschließlich des Grundstückspreises die sämtlichen Kosten für die Maßnahme. Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat den neuen Wald geplant und kümmert sich neben der Pflanzung auch um die künftige Pflege des Waldes.

In den kommenden zwei Jahren werden in dem Bereich weitere stadteigene Ackerflächen als Ersatzmaßnahmen für verschiedene Bebauungspläne in Wald umgewandelt. Insgesamt entsteht so ein fast fünf Hektar großer neuer Wald.