Verkehrsinformationen

üstra testet umweltfreundliche Antriebstechnik im Linienverkehr

Klimaschutzjahr 2008

Region Hannover fördert Kauf von Hybridbus:
üstra testet umweltfreundliche Antriebstechnik im Linienverkehr

Die Region Hannover fördert die Anschaffung eines Hybridbusses durch die üstra mit einem Zuschuss in Höhe 80.000 Euro. Ab Juli soll das Fahrzeug des polnischen Hersteller Solaris im Linienverkehr erprobt werden. Der „Urbino 18“ wird von einer Kombination aus Diesel- und Elektromotoren angetrieben. Region und Verkehrsunternehmen versprechen sich von der neuen Technik einen geringeren Kraftstoffverbrauch im Buslinienverkehr bei deutlich reduziertem Schadstoffausstoß. Der Umweltausschuss der Region Hannover hat heute dem Förderantrag der üstra zugestimmt.

Im Sommer wird in Hannover der erste Hybrid-Omnibus im täglichen Einsatz zu erleben sein. Der „Solaris Urbino 18“ mit Elekro-Diesel-Hybridantrieb soll ab dem 14. Juli auf der Linie 121 zum Einsatz kommen und dort für voraussichtlich ein Jahr getestet werden. Um gesicherte Erkenntnisse über den Kraftstoffverbrauch sowie Abgas- und Lärmemissionen zu gewinnen, wird der Praxistest während der gesamten Zeit wissenschaftlich begleitet. Die Testergebnisse sollen dann in die Entscheidung bei der Beschaffung zukünftiger Bussysteme eingehen. Die Busse der Linie 121 verkehren zwischen dem Altenbekener DammBahnhof BismarckstraßeHauptbahnhofLister PlatzNiedersachsenring und Haltenhoffstraße.

„Mit der Erprobung des Hybrid-Technik unternimmt die üstra in Sachen umweltfreundliche Mobilität einen weiteren wegweisenden Schritt“, sagte Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent der Region Hannover: „Durch den Einsatz der neuen Antriebstechnik im Linienbusverkehr kann ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Weniger Kraftstoffverbrauch, deutlich weniger Schadstoff- und Partikelausstoß sind gewichtige Argumente, wenn es darum geht, die Anstrengungen zur Senkung der CO 2-Emissionen in der Region Hannover zu intensivieren.“

Vorgesehen ist, den Hybridbus im Wechsel auch bei der RegioBus im Überlandverkehr einzusetzen. Nach Abschluss der Erprobungsphase erhofft sich die Region Hannover als Träger des öffentlichen Personennahverkehrs belastbare Daten für weitere Entscheidungen, ob und in welchem Umfang der Einsatz von Hybridbussen im regionalen Linienverkehr ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Das Fahrzeug

Das Fahrzeug vom Typ „Solaris Urbino 18 (250 PS) ist mit einem Dieselmotor sowie zwei Elektromotoren ausgestattet. Der Hybridbus wird laut Herstellerangaben bis zu 39 Prozent weniger Stickoxide und bis zu 97 Prozent weniger Feinstaub produzieren. Außerdem soll er 20 bis 30 Prozent weniger Diesel verbrauchen. Die Kosten für den Hybridbus belaufen sich auf 470.000 Euro. Er ist damit um rund 170.000 Euro teurer als ein konventioneller Stadtbus.

Das Hybridantriebssystem

Mit einen Elektroantrieb und einen herkömmlichen Dieselmotor kombiniert der Hybridantrieb zwei verschiedene Antriebssysteme in einem Fahrzeug. Beim Bremsen wird generatorisch Energie erzeugt. Die während des Bremsvorgangs gewonnene Energie wird umgewandelt und in einer Spezialbatterie auf dem Busdach gespeichert. Sie wird bei einer erneuten Beschleunigung des Busses genutzt.

Umweltvorteile im Überblick

Geringerer Abgasausstoß ( Herstellerangaben):

  • bis zu 39 % geringerer Stickoxid-Ausstoß
  • bis zu 97 % geringerer Anteil von Feinpartikeln in den Abgasen
  • bis zu 90 % geringerer CO-Ausstoß
  • bis zu 90 % geringerer Ausstoß von Kohlenwasserstoffverbindungen
  • allgemein geringerer CO2-Ausstoß (analog zum Kraftstoffverbrauch)

Technische Daten:

  • Fahrzeugart: Niederflurgelenkbus
  • Leergewicht / zul. Gesamtgewicht : 16.000 – 17.500 / 28.000 kg
  • Antrieb: Motor Cummins ISBe4 250 PS EURO 4
  • Hybridsystem/Energiespeichersystem: GM Allison/NiMH Batterie

PM: Region Hannover