Kalenderblatt

Bücherverbrennung an der Bismarcksäule

Öffentliche Verbrennung sogenannter „Schmutz- und Schundschriften“ durch Studenten an der Bismarcksäule am 10.05.1933.

Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 initiierte das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda das Ausmerzen von „undeutscher Kunst und Literatur“ als „Aktion wider den undeutschen Geist“. Auch in der Hochschulstadt Hannover organisierten Studenten der Technischen und der Tierärztlichen Hochschule solch eine Bücherverbrennung. Sammelstellen für die Bücher waren die Technische Hochschule, die Tierärztliche Hochschule, das Goethegymnasium und das Realgymnasium, die Leibnizschule und die Humboldtschule sowie die Staatlich-städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Aus der ganzen Stadt kam eine Wagenladung von Büchern zusammen, die am 10. Mai 1933 an der Bismarcksäule verbrannt wurde.

Gedenkstein zur Bücherverbrennung an der Geibelbastion

Gedenkstein zur Bücherverbrennung an der Geibelbastion

Im Zuge der Anlegung des Maschsees in den Jahren 1934 bis 1936 wurde der Bismarckturm abgetragen und nach Kriegsende nicht wieder aufgebaut. Die abgetragenen Steine gingen verloren. Der Ort der Bücherverbrennung liegt seitdem unterhalb der Wasseroberfläche des Maschsees, auf der Höhe der heutigen Papageienbrücke. An die Bücherverbrennung 1933 erinnert eine seit 2013 in den Boden eingelassene Gedenktafel an der Geibelbastion.

Inklusive des berühmten Zitat von Heinrich Heine: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“