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Hausbesetzung in der Königstraße am letzten Samstag

Der Protest richtete sich durch mitgebrachte Transparente mit Aufschriften „Die Häuser denen, die sie brauchen“ und „Leerstand entern und beleben“ gegen die Spekulation mit Wohnraum in Hannover.

Seit einigen Jahren schlummert ein riesiges Potenzial in der City von Hannover

Das altehrwürdige Bahngebäude zwischen der Königstraße und dem Schiffsgraben wird wieder zum Leben erweckt. Im Zuge der Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus entsteht mitten in der Stadt ein hochmoderner, nachhaltiger und flexibler Neubau für Serviced-Apartments.

So das Hochglanz-Projekt www.track16.de im Internet. Ob man in Hannover wirklich weitere Büroflächen für Coworking-Areas und „Serviced Apartments“ braucht? Die Kritik durch die Hausbesetzer ist durchaus nachvollziehbar. „Eine wirklich gute Idee.“ wie man auf der Webseite schreibt, ist das wohl eher nicht. Für die Fertigstellung wird jetzt das vierte Quartal 2026 angegeben. Im November 2022 war auf der Webseite noch das dritte Quartal 2024 als Termin für die Fertigstellung angegeben. Es schlummert also offensichtlich schon länger und es fanden sich wohl für die „gute Idee“ bisher doch noch keine Interessenten.

Hausbesetzung in der Königstraße

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Ob das Mittel der Hausbesetzung die richtige Wahl ist, darüber kann man streiten. Es wird aber in regelmäßigen Abständen aufgezeigt, dass immer wieder Häuser in der Stadt zu reinen Spekulationsobjekten werden. In der Nordstadt hat sich rund um das ehemalige Bumke-Haus eine Initiative gegen diese Immobilienspekulation gebildet. Denn was Hannover und der Rest des Landes wirklich braucht, ist mehr günstiger Wohnraum. Serviced Apartments ist dagegen nur ein neuer Begriff für völlig absurd teuer möblierte Wohnungen für Menschen, bei denen Geld keine Rolle spielt.

Pressemitteilung der Polizei:

Am Samstagnachmittag, 21.09.2024, haben mehrere Personen ein leerstehendes Gebäude im hannoverschen Stadtteil Mitte besetzt. Mehrere Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs wurden gefertigt.

Nach bisherigen Erkenntnissen des Polizeikommissariats Hannover-Mitte wurde gegen 13:25 Uhr ein leerstehendes Gebäude in der Königsstraße von einer Personengruppe besetzt. Diese ist zuvor vermutlich durch eine eingeschlagene Fensterscheibe in das Haus eingedrungen. Die Personen hängten Transparente auf und entzündeten mehrere pyrotechnische Gegenstände. Zur gleichen Zeit versammelten sich vor dem Gebäude bis zu 60 Menschen, die sich mit den Personen im Gebäude solidarisierten und lautstark, aber friedlich protestierten. Die Gruppe wurde von der Polizei als Versammlung deklariert.

Der Hauseigentümer erstattete eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und stellte Strafantrag. Die Polizei forderte die Personengruppe im Haus durch wiederholte Lautsprecherdurchsagen auf das Gebäude zu verlassen. Nachdem dieser Aufforderung keine Folge geleistet wurde, betraten die eingesetzten Beamtinnen und Beamten das Gebäude, um mit der Räumung zu beginnen. Dabei konnten 15 Personen festgestellt werden, die das Gebäude freiwillig verließen. Die Personen wurden vorläufig festgenommen. Nachdem Maßnahmen zur Feststellung ihrer Identität getroffen wurden, wurden sie aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruchs. Die Ermittlungen dazu dauern an. Die Königsstraße wurde zwischenzeitlich für den Individualverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr gesperrt.

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