Wirtschaft

Jahresergebnis der Stadtwerke Hannover AG steigt im Geschäftsjahr 2009

Mit einem Jahresergebnis von 165,6 Millionen Euro behauptet sich die Stadtwerke Hannover AG im Jahr 2009 erfolgreich in einem schwieriger werdenden Marktumfeld. Das Ergebnis liegt um rund 59,6 Prozent höher als im Vorjahr. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr basiert sowohl auf operativen Verbesserungen als auch auf Sondereffekten aus der Umstrukturierung des Beteiligungsportfolios. Im operativen Geschäft wurden die Ergebnisse durch Kostensenkungen im Rahmen des Projektes Triathlon, durch Steigerung der Stromproduktion und im Energiehandel verbessert.

Zusammen mit einer Gruppe kommunaler Unternehmen hat die Stadtwerke Hannover AG sämtliche Anteile an der Thüga AG erworben.

Mit marktgerechten Konditionen, angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis und attraktiven Produkten gelang es der Stadtwerke Hannover AG, Kundenverluste deutlich unter dem bundesweiten Versorgerwechselquoten zu halten.

Zwischen Betriebsrat und Vorstand ist ein Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung abgeschlossen worden.

Mit einem Umsatz in Höhe von 2,8 Milliarden Euro schließt die Stadtwerke Hannover AG das Geschäftsjahr 2009. Im Vergleich zu 2008 ist dies ein leichter Rückgang von 1 Prozent.

Das Unternehmensergebnis fällt mit 165,6 Millionen Euro um rund 61,8 Millionen Euro höher aus als im Vorjahr. An seine Anteilseigner schüttet das Unternehmen 112,1 Millionen Euro aus. In die Rücklagen stellt die Stadtwerke Hannover AG aus dem Unternehmensergebnis 49,5 Millionen Euro ein, und 4 Millionen Euro kommen den Genussscheininhabern zu Gute.

„Die in den letzten Jahren eingeschlagene Strategie für wirtschaftliches Wachstum trägt Früchte: Das überregionale Engagement des Unternehmens im Vertrieb, Energiehandel und bei seinen Beteiligungen hat den erwarteten Erfolg gebracht", kommentiert Michael Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, den Jahresabschluss. „Trotz des sich verschärfenden Wettbewerbs haben wir im Geschäftsjahr 2009 entgegen dem Branchentrend ein außergewöhnlich positives Ergebnis erwirtschaftet. Das liegt neben Sondereffekten, wie zum Beispiel an der Veräußerung der Anteile des Biomasseheizkraftwerks Landesbergen und am Verkauf von Spezialfondsanteilen, auch wesentlich an der Verbesserung des operativen Geschäftsergebnisses."

Das Unternehmen hat Wachstumschancen, insbesondere in den Geschäftsfeldern Contracting, Strom-Eigenproduktion, Gasspeicherung sowie bundesweitem Vertrieb von Strom und Gas konsequent umgesetzt: auf dem Gebiet der Biomasseprojekte sind die Contracting-Beteiligungsgesellschaften von enercity aktiv; im zweiten Halbjahr 2009 ist die „8KU Renewables GmbH" gegründet worden, um die Kräfte der beteiligten Unternehmen zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu bündeln. Ende 2009 hat eine Gruppe kommunaler Unternehmen unter Beteiligung der Stadtwerke Hannover AG sämtliche Anteile der Thüga AG übernommen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Meinhold kommentiert den Jahresabschluss: „Die Stadtwerke Hannover AG bietet ihren Kunden marktgerechte Konditionen, ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und attraktive Produkte. Neben einer moderaten Strompreiserhöhung aufgrund gestiegener Bezugskosten konnte das Unternehmen im letzten Jahr zweimal die Gaspreise senken und die Kunden insbesondere in der heizintensiven Jahreszeit entlasten. Das honorieren die Kunden, denn es gelang der Stadtwerke Hannover AG, deutlich unter den bundesweiten Versorgerwechselquoten zu bleiben." Der Aufsichtsrat habe mit seiner Feststellung des Jahresabschlusses den erfolgreichen Kurs des Unternehmens bestätigt. Insbesondere mit der Beteiligung an dem Erwerb der Anteile der Thüga AG habe die Stadtwerke Hannover AG auch im Jahr 2009 erfolgreich ihre Wachstumsstrategie umgesetzt. "Den Mitarbeitenden und dem Vorstand dankt der Aufsichtsrat für die erfolgreiche Arbeit."

Zwischen Betriebsrat und Vorstand ist im Dezember 2009 ein Meilenstein der innerbetrieblichen Regelwerke abgeschlossen worden. „Der Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung beinhaltet unter anderem den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum Jahr 2018", erläutert Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor der Stadtwerke Hannover AG die Vereinbarung. „Mit diesem Vertrag, der sich deutschlandweit sehen lassen kann, unterstreicht die Stadtwerke Hannover AG ihre vorbildliche Funktion als Arbeitgeber."

Die Fakten im Überblick

Der Umsatz sinkt gegenüber dem Vorjahr leicht um circa 1 Prozent. Damit sinken die Umsatzerlöse von 2,84 Milliarden Euro auf 2,81 Milliarden Euro.

Das Unternehmensergebnis (Summe aus Gewinnabführung, Ausschüttung auf Genussscheinkapital und Rücklagenzuführung) steigt um 61,8 Millionen Euro von 103,8 Millionen Euro im letzten Jahr auf 165,6 Millionen Euro in 2009. Mit 112,1 Millionen Euro liegt die Gewinnabführung gemäß Gewinnabführungsvertrag an die Anteilseigner 18,7 Millionen Euro über der des vorherigen Geschäftsjahres in Höhe von 94,4 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (VVG) 89,8 Millionen Euro, auf die Thüga 21,5 Millionen Euro und auf die Region Hannover 0,8 Millionen Euro. In die Gewinnrücklagen des Unternehmens fließen 49,5 Millionen Euro aus dem Unternehmensergebnis ein. Das Genussscheinkapital wird mit 4 Millionen Euro verzinst. Die Konzessionsabgabe an die Städte und Gemeinden im Netzgebiet der Stadtwerke Hannover AG beläuft sich auf 44,8 Millionen Euro (Vorjahr: 46,7 Millionen Euro). Die Wertschöpfung in der Stadt und den Umlandgemeinden beträgt 4!
30,8 Millionen Euro (351,9 Millionen Euro im Vorjahr). Der EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 2009 188,9 Millionen Euro (Vorjahr: 113,1 Millionen Euro).

Der Gesamtstromabsatz ist im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 24.245 GWh gestiegen. Der Gesamtgasabsatz ist dagegen aufgrund der milden Wetterlage und der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturlage um 12,2 Prozent auf 23.469 GWh zurückgegangen. Beim Wasserabsatz ist aufgrund des trockenen Sommers ein leichter Anstieg von 0,5 Prozent auf 41,5 Millionen Kubikmeter zu verzeichnen. Der Wärmeabsatz sank im Berichtsjahr um insgesamt 16,1 Prozent. Insgesamt wurden 1.280 GWh Wärme abgesetzt. Ursächlich für den Rückgang ist die nahezu vollständige Ausgliederung des Nahwärmegeschäfts in die enercity Contracting GmbH. Im Nahwärmebereich ist dadurch ein Rückgang von fast 100,0 Prozent zu verzeichnen. Die Fernwärme entwickelte sich mit einem Plus von 2,8 Prozent auf Grund der Gewinnung von Neukunden deutlich positiv.

Die Anzahl der Beschäftigten beträgt 2.705 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2.741 Mitarbeitende im Vorjahr).

Das Geschäftsjahr 2009 im Überblick

Die wirtschaftliche Entwicklung weltweit stand unter dem Einfluss von Finanzkrise und Rezession. Nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft ist aufgrund der verminderten Industrieproduktion der Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2009 voraussichtlich um 5 Prozent gesunken. Beim Gasverbrauch erwartet man einen Rückgang von 5,5 Prozent. Während die Stadtwerke Hannover AG ihren Stromabsatz um 5,8 Prozent steigern konnte, sank der Gasabsatz um 12,2 Prozent.

Wettbewerb und Preisgestaltung

Der Wettbewerb um Strom- und Gaskunden intensivierte sich auch 2009. Beide Märkte verzeichneten gestiegene Wechselquoten. Die Energiekunden reagierten mit erhöhter Preissensibilität auf die Angebotsoffensiven neuer Akteure am Strom- und Gasmarkt. Die Stadtwerke Hannover AG weist entgegen dem bundesweiten Durchschnitt und trotz vielen neuen Mitbewerbern im Stadtgebiet Hannover und der Region unterdurchschnittliche Kundenverluste im bundesweiten Vergleich auf.

In Deutschland stiegen die Privatkundenstrompreise um rund 6,8 Prozent. Die Prognosen von Fachleuten und Verbraucherschützern sagen voraus, dass der Aufwärtstrend der Strompreise anhalten wird. Auch die Stadtwerke Hannover AG musste aufgrund von gestiegenen Beschaffungskosten für Kohle und Strom sowie Kostensteigerungen aus gesetzlichen Anforderungen den Stromtarifpreis um 7,9 Prozent erhöhen. Parallel zu der Preisanpassung bietet das Unternehmen weiterhin ein innovatives Rabattsystem an, bei dem Kunden ihren Strompreis um bis zu fünf Prozent senken können.

Nach über dreijähriger Preisstabilität stiegen die Grundpreise im allgemeinen Wassertarif für Wohnungswasserzähler um 8,62 Euro pro Jahr beziehungsweise für Hauswasserzähler um 17,24 Euro pro Jahr. Angesichts der steigenden Kosten und der zurückgehenden Abnahme war die Tarifanpassung zur Sicherung der hohen Versorgungsqualität für das Lebensmittel Wasser notwendig geworden.

Die Stadtwerke Hannover AG hat ihren Gaspreis im vergangenen Jahr zweimal um insgesamt 21 Prozent gesenkt. Bedingt durch die Marktentwicklungen waren die Einkaufspreise für Erdgas gefallen. Diese Bezugskostenentlastung gab das Unternehmen an die Kunden weiter. Um sich weiterhin von Preisrisiken abzukoppeln, hatten Gaskunden der Stadtwerke Hannover AG auch im zurückliegenden Jahr wieder die Gelegenheit, mit dem Festpreisprodukt „enercity Gas & fix" ihren Gaspreis für die nächsten zwölf Monate zu fixieren.

Erzeugung und Produktion

Im Heizkraftwerk Linden wurde begonnen, die vorhandene Dampfturbine des Heizkraftwerks und ihre elektrischen Komponenten durch moderne Anlagen zu ersetzen. Die energiepolitischen Ziele der Klima-Allianz Hannover, die Steigerung der Energieeffizienz in der Stromerzeugung sowie der Ausbau der Fernwärmeversorgung begründen dieses Großprojekt. Mit einem Investitionsvolumen von 175 Millionen Euro soll die elektrische Leistung der Anlage um 130 auf 230 MW gesteigert, die Fernwärmekapazität auf 180 MW verdoppelt und der CO 2 -Ausstoß um jährlich 210.000 Tonnen gesenkt werden. Die Inbetriebnahme der modernisierten Anlage ist Ende 2011 geplant.

Mit der Ausbaustrategie für die Gaskavernenspeicher in Empelde soll die Flexibilität am Markt erhöht und die Erdgasbeschaffung optimiert werden. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Strategie für profitables Wachstum. Die bisherige Speicherkapazität der drei bestehenden Kavernen lag bei rund 150 Millionen Kubikmetern Arbeitsgas. Die Ende Juni 2009 in Betrieb genommene vierte Kaverne sowie die anstehende Nachsolung der bestehenden Kavernen wird die Kapazität auf 300 Millionen Kubikmeter erhöhen. Ende Mai 2009 hat die GHG beschlossen, bis zu drei weitere Kavernen einzurichten. Diese werden das gesamte Arbeitsgasvolumen voraussichtlich auf maximal 700 Millionen Kubikmeter steigern. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2018 vorgesehen.

Im Wettbewerbsverfahren wurden der Stadt Langenhagen im Dezember 2008 neue Konzessionsverträge erfolgreich von der Stadtwerke Hannover AG angeboten. Im August 2009 haben deren Aufsichtsrat und Anteilseigner diesen zugestimmt, nachdem der Rat der Stadt Langenhagen im April 2009 die Konzessionsvergabe an die Stadtwerke Hannover AG beschlossen hatte. Die Verträge haben eine Laufzeit von 20 Jahren und treten rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 in Kraft.

Veränderungen in der Beteiligungsstruktur

Im Dezember 2009 hat eine Gruppe kommunaler Unternehmen unter Beteiligung der Stadtwerke Hannover AG sämtliche Anteile an der Thüga AG über die Thüga Holding GmbH & Co. KGaA von der E.ON Ruhrgas AG, einer hundertprozentigen Tochter der E.ON AG, erworben. Die Stadtwerke Hannover AG erwartet hiervon positive Ergebnis- und Wachstumseffekte sowie Kooperationsoptionen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Zum 1. Januar 2010 übernahm die Stadtwerke Hannover AG sämtliche Anteile an der Gesellschaft für die Beteiligung an der Kraftwerk Mehrum GmbH, in der die E.ON Kraftwerke GmbH ihren fünfzigprozentigen Anteil an der Kraftwerk Mehrum GmbH gehalten hat. Die erforderliche Zustimmung des Kartellamts ist am 29. Dezember 2009 erfolgt. Damit verfügt die Stadtwerke Hannover AG nun über insgesamt 83,3 Prozent der Anteile.

Im Rahmen einer konsequenten strategischen Weiterentwicklung des Beteiligungsportfolios der Stadtwerke Hannover AG wurde im August 2009 der fünfzigprozentige Anteil an der Biomasseheizkraftwerk Landesbergen GmbH in Landesbergen an die E.ON Kraftwerke GmbH veräußert. Des Weiteren wurden 12,6 Prozent der Anteile an der GKW Staudinger GmbH & Co. KG an die E.ON Kraftwerke GmbH veräußert.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2009 hat die Stadtwerke Hannover AG ihre Contractingaktivitäten in die enercity Contracting GmbH ausgegründet. Ziel der Ausgliederung ist es, im Bereich Contracting zukünftig noch schneller und flexibler auf die Kundenbedürfnisse in diesem speziellen Marktsegment reagieren zu können.

Die enercity Contracting GmbH hat im Dezember 2009 mit der Agro Energie Giesen GmbH & Co. KG die Bioenergie Giesen GmbH gegründet. Diese plant, eine Biogasanlage mit Gaseinspeisung zu errichten und voraussichtlich ab Mai 2011 circa 29 GWh Bioerdgas ins Erdgasnetz einzuspeisen. Die enercity Contracting GmbH sowie die Danpower GmbH, an der die Stadtwerke Hannover AG eine Beteiligung von 74,9 Prozent hält, werden in den nächsten Jahren weiterhin im Geschäftsfeld Biomasse investieren. Im Jahr 2009 wurde im Contracting ein profitables Umsatzniveau von rund 125 Millionen Euro erreicht. Insgesamt betreiben die Contracting-Gesellschaften der Stadtwerke Hannover AG circa 1.750 Anlagen bundesweit und versorgen damit rund 200.000 Haushalte mit Wärme. Insgesamt ist die Stadtwerke Hannover AG über ihre Beteiligungen momentan an 10 Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von circa 9,5 MW el beteiligt, für 2010 sind weitere 6 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von etwa 7 !
MW el in Planung beziehungsweise in Bau.

2009 wurden wieder rund 4 Millionen Euro in den enercity-Klimaschutzfonds proKlima eingezahlt, der hierdurch zu rund 80 Prozent von der Stadtwerke Hannover AG getragen wird. Die weiteren 20 Prozent werden von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze beigesteuert. Die bewährten Förderprogramme sind 2009 erfolgreich fortgeführt und durchweg gut angenommen worden. Neu gestartet wurde die Kampagne „Lust auf Solar!", die im Rahmen einer Fortbildungsreihe Impulse zur Vermarktung von Solarwärmeanlagen gibt.

Kulturelles und soziales Engagement

Die Stadtwerke Hannover AG betreibt ein aktives Kultur- und Sozialsponsoring in Hannover. Vom 29. März bis zum 9. August 2009 förderte die Stadtwerke Hannover AG die Ausstellung „Marc, Macke und Delaunay. Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910 bis 1914)" im Sprengel Museum Hannover. Mit über 250.000 Besuchern wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt.

Bereits zum fünften Mal präsentierte die Stadtwerke Hannover AG am 21. Mai 2009 das traditionelle Jazz-Festival „enercity swinging Hannover" auf dem Trammplatz vor dem neuen Rathaus in Hannover. Im Vorfeld des Festivals fanden im Rahmen der „enercity Jazzzeit" im enercity expo Café weitere Jazz-Konzerte bekannter Künstler statt.

Im Rahmen des „enercity network" entstand mit dem Stück „Alle kriegen dick und werden Kinder" das mittlerweile dritte Theaterstück in Zusammenarbeit mit dem Jungen Schauspiel Hannover. Während der gesamten Zeit der Proben und Aufführungen wurden 38 Teilnehmer zwischen 14 und 20 Jahren, davon 30 auf und acht hinter der Bühne, professionell angeleitet und betreut. Ziel des „enercity network" ist die nachhaltige Förderung Jugendlicher aus Hannover und der Region.

Interne Maßnahmen und Entwicklungen

Zum 1. April 2009 hat die Stadtwerke Hannover AG das Projekt „Gretchen" umgesetzt und sich in vielen Unternehmensbereichen neu organisiert, um das Unternehmen für die zukünftigen Anforderungen optimal aufzustellen. Die Rahmenbedingungen für Energieversorger haben sich in den letzten Jahren bereits stark verändert und weitere Änderungen sind absehbar. Ziel dieser Umorganisation ist es, den Fokus auf das Gesamtunternehmensinteresse zu stärken, Bereichssilos zu durchbrechen, Prozessorientierung und -abläufe zu verbessern sowie die Bereitschaft zur Veränderung zu fördern und den Erfolgsfaktor Personal stärker zu betonen.

Der Ausblick

Auch in den kommenden Jahren orientiert sich die Stadtwerke Hannover AG an dem Ziel, auf Basis einer starken lokalen Position zu den wichtigsten Marktteilnehmern der Querverbundunternehmen zu gehören.

Die Geschäftspolitik ist auf eine langfristige Kundenbindung auf der Grundlage eines attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses ausgelegt. Die Umsetzung der kerngeschäftsnahen Wachstumsstrategie wird auch das kommende Geschäftsjahr prägen.

Ziel der Stadtwerke Hannover AG im Strombereich ist es, die Marktstellung nachhaltig zu festigen und auszubauen. Erneut wurden Lieferverträge mit bundesweit tätigen Kunden abgeschlossen oder verlängert.

Die erzeugten Energiemengen aus den Beteiligungskraftwerken der Stadtwerke Hannover AG werden auch in den nächsten Jahren unter Beachtung der Wettbewerbs- und Marktsituation größtenteils dem eigenen Vertrieb zur Verfügung gestellt, aber auch durch den Energiehandelsbereich gewinnbringend vermarktet.

Nach einem Jahr umfangreicher Wachstumsinvestitionen gilt im kommenden Jahr ein besonderes Augenmerk dem Steuerungsprozess der erworbenen Beteiligungen und der Konsolidierung des Beteilungsportfolios.

Im letzten Jahr haben sich intensive Wettbewerbseinflüsse auf dem Gasmarkt in Hannover bemerkbar gemacht. Daher und auch auf Grund eines zunehmend effizienteren Energieeinsatzes damit zu rechnen, dass der Gasabsatz im Konzessionsgebiet der Stadtwerke Hannover AG in den nächsten Jahren leicht zurückgeht. In Relation zu anderen Städten, die eine vergleichbare Konzessionsabgabe und Netzinfrastruktur haben, liegt die Stadtwerke Hannover AG preislich derzeit im vorderen günstigen Drittel der Anbieter. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich das Unternehmen in einer guten Ausgangslage befindet, um Kunden weiterhin erfolgreich an sich zu binden. Um den möglichen Rückgang innerhalb des Versorgungsgebietes zu kompensieren, wird der überregionale Gasvertrieb im Geschäftskundensegment planmäßig intensiviert.

Als Konsequenz aus den Klimaallianzverpflichtungen und der wirtschaftlichen Attraktivität soll der Ausbau der energiesparenden und klimafreundlichen Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung mittelfristig stärker forciert werden. Im Fernwärmemarkt werden die Bemühungen zu einer Verdichtung des Netzes aktiv fortgesetzt.

Der Trend vergangener Jahre wird sich beim Wasserabsatz voraussichtlich fortsetzen und wieder zu einem leichten Rückgang der Absatzmengen führen. Hierbei befindet sich die Stadtwerke Hannover AG weiterhin im Spannungsfeld zwischen planmäßigem Sanierungsbedarf in der Wasserversorgung und verminderten Erlösen.

Eine wesentliche energiepolitische Herausforderung ergibt sich aus Anstrengungen zum Klimaschutz. Das Unternehmen stellt sich diesen Anforderungen im Rahmen der Klima-Allianz Hannover 2020 und der weiteren Unterstützung des proKlima-Fonds. Der Ausbau der Contracting-Aktivitäten und die Verdichtung der Fernwärme flankieren diese Maßnahmen.

Die Stadtwerke Hannover AG wird die eingeschlagene Linie im Bereich Contracting auch in den nächsten Jahren weiterverfolgen und ausbauen. Der Fokus ist hierbei auf die Erstellung und den Betrieb von kleinen bis mittleren Blockheizkraftwerken sowie die Erzeugung von Energie aus Biomasse gerichtet. Darüber hinaus erfolgt die Weiterentwicklung und Ausdehnung dieses Geschäftsfeldes über die Danpower GmbH, die neu gegründete enercity Contracting GmbH und die WärmeService GmbH. Durch die geplante Verschmelzung der Wärme-Service GmbH und der enercity Contracting GmbH sollen diese Aktivitäten weiter fokussiert und intensiviert werden.