Politik

Stadt stellt Konzept „Landschaftspark“ für das Neubaugebiet Kronsberg-Süd vor

Hannover wächst! Allein zwischen 2010 und 2015 ist die Bevölkerungszahl um 5,5 Prozent auf 537.500 angestiegen. Die im Januar dieses Jahres veröffentlichte Wohnungsprognose beziffert den Neubaubedarf bis zum Jahr 2030 auf mindestens 15.000 Wohnungen, pro Jahr also mindestens 1.000 Wohnungen. Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) unternimmt große Anstrengungen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die es der Wohnungswirtschaft ermöglichen, dieses Ziel zu erreichen. Gemäß Ratsbeschluss soll das Neubaugebiet Kronsberg-Süd in den nächsten Jahren einen deutlichen Beitrag zur Versorgung der ansteigenden Bevölkerung mit Wohnraum leisten.

Planungsbüros begleiten Prozess

Gemeinsam mit einem Team bestehend aus den Planungsbüros ASTOC Köln (Städtebau), West 8 Rotterdam (Landschaftsplanung) und SHP Hannover (Verkehrsplanung) wurde unter Einbeziehung relevanter Akteure aus dem Stadtbezirk, der Kommunalpolitik, der Wohnungswirtschaft und der hannoverschen Fachöffentlichkeit ein städtebauliches Konzept erarbeitet, das der Öffentlichkeit heute (14. Juni) präsentiert wird. Stadtbaurat Uwe Bodemann zeigt sich mit dem Konzept „Landschaftspark“ sichtlich zufrieden: „Es ist uns gemeinsam mit den Partnern und der Öffentlichkeit gelungen, einen zukunftsweisenden Entwurf auf den Weg zu bringen, der dem Bedarf mehr als gerecht wird.“ Auf Basis des Konzepts soll das Baurecht für das Projekt geschaffen werden.

Details zum städtebaulichem Konzept

Wichtige Details zum städtebaulichen Konzept „Landschaftspark“:

  • rund 3.500 Wohneinheiten – überwiegend Geschosswohnungen, ergänzt durch Reihenhäuser – verteilt auf drei Quartiere, die sich jeweils um einen Quartiersplatz gruppieren
  • direkter Bezug zur Landschaft für möglichst viele BewohnerInnen durch maximale Verlängerung des östlichen Siedlungsrandes
  • die Topographie wird aufgegriffen und bestimmt die städtebauliche Figur
  • die Verlängerung der Straße Kattenbrookstrift bis zur Lissaboner Allee bildet die Haupterschließungsachse
  • Verknüpfung mit der EXPO-Plaza
  • die bestehende Fahrradstraße wird nach Süden verlängert
  • an der Endhaltestelle der Stadtbahn wird ein zentraler Bereich mit Einzelhandel und Gastronomie entstehen
  • zentral gelegene drei- bis vierzügige Grundschule
  • sechs Standorte für Kindertagesstätten, davon ein Familienzentrum

Hintergrundinformationen

Der Rat der Stadt hat die Verwaltung im Jahr 2014 beauftragt, die bereits im Flächennutzungsplan als Wohnbauland dargestellte Fläche früher als im Wohnkonzept 2025 festgelegt zu beplanen. Das 1994 eingeleitete Bebauungsplanverfahren wurde nicht weitergeführt, da die Nachfrage nach Wohnungen damals mit den Projekten am Kronsberg-Nord und -Mitte befriedigt werden konnte. Aus diesem Grund endet die Kronsberg-Bebauung derzeit südlich der IGS Kronsberg mit dem derzeit in Realisierung befindlichen Kattenbrookspark. Das neue Wohngebiet soll sich südlich daran anschließen. Die Konturen des geplanten Neubaugebietes sind vor Ort bereits ablesbar: Im Westen grenzen die Gleise der Stadtbahn an, im Süden liegt der Park Agricole, im Osten die Allee am Hugo-Knappworst-Weg. Außerdem ergibt sich an zwei Haltestellen der Stadtbahnlinie 6 (Messe-Ost) die Möglichkeit, das zukünftige Wohngebiet räumlich und funktional mit dem EXPO-Park zu verknüpfen.

Begleitend zur Entwicklung des städtebaulichen Konzeptes wurde bereits das Bebauungsplanverfahren angeschoben und ein Aufstellungsbeschluss gefasst. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit soll von den politischen Gremien noch im Juni dieses Jahres beraten werden. Ein Satzungsbechluss ist für Anfang 2018 avisiert. Ziel ist es, das Areal dann zügig zu erschließen.