Das Gartentheater in den Herrenhäuser Gärten in Hannover entfaltet an Sommerabenden seinen ganz eigenen Zauber.

Gartentheater Herrenhausen

Das historische Gartentheater mit den goldenen Figuren entfaltet an Sommerabenden seinen ganz eigenen Zauber: Bei den „Sommernächten im Gartentheater“ stehen regelmäßig Konzerte, Poetry-Slams und Kinofilme unter freiem Himmel auf dem Programm.

Das Gartentheater wurde im Jahr 1694 im Stil des italienischen Barock erbaut und diente ursprünglich als Kulisse für musikalische und theatralische Inszenierungen des Adels. Es ist eines der wenigen noch erhaltenen barocken Freilichttheater. Es ist ein bedeutendes Denkmal der Geschichte der Gartenkunst und des Theaters und wurde zwischen 1689 und 1692 erbaut. Auch heute noch wird es bespielt. Das Heckentheater ist ein frühes Beispiel für die Umsetzung des Bühnenbauprinzips der Kulissenbühne in ein Freilichttheater. Insbesondere nördlich der Alpen ist das Gartentheater in Herrenhausen als eines der frühesten Beispiele bekannt.

Goldene Figuren im Gartentheater Hannover

Goldene Figur im Gartentheater

Insgesamt 18 von ursprünglich 27 Figuren schmücken das Heckentheater in prachtvollem Glanz. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Nachbildungen antiker Skulpturen. Einige der Plastiken zeigen musizierende und tanzende Figuren aus dem Gefolge des Dionysos, darunter auch eine Venus Medici. Herzog Ernst August ließ die Figuren in den 1690er Jahren aus Amsterdam kommen, wo der Bleigießer Barend Dronrijp sie nach Modellen der Bildhauer Georg und Willem Larson hergestellt hatte. Damals wurden vergoldete Bleigüsse oft als Ersatz für teurere Bronzefiguren in Gärten verwendet. In Herrenhausen wurden 17 der originalen Bleistatuen nach aufwendiger Restaurierung zwischen 2004 und 2009 wieder aufgestellt. Die verbliebenen Figuren werden von wetterbeständigeren Bronzekopien begleitet. Heute sind Bleifiguren selten gewordene Zeugen der anspruchsvollen barocken Gartengestaltung, da sie aufgrund ihrer Empfindlichkeit für die Witterung nicht mehr so häufig eingesetzt werden. Die verlorengegangenen Figuren des Heckentheaters schmückten die Balustrade am Bühnenende und die Brüstung des oberen Rangs und umgaben damit das gesamte Theater – Zuschauerraum und Bühne – mit goldenen Figuren, um es als räumliches Ganzes, als Gartensaal, erlebbar zu machen.

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