Trotz der Sommerferien herrscht an Hannovers Schulen in diesen Wochen reges Treiben: Der städtische Fachbereich Gebäudemanagement nutzt wie in jedem Jahr verstärkt die unterrichtsfreie Zeit, um Neubauten, Umbauten und Sanierungen insbesondere von Schulen voranzutreiben. Dazu gehören größere Projekte, die zum Teil über mehrere Jahre laufen und teilweise weit über die Ferien hinaus dauern. Daneben werden zahlreiche kleinere Maßnahmen durchgeführt.
So soll etwa der Austausch der Kesselanlage im Schulzentrum Misburg mit dem Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sein. Ebenfalls ausschließlich in den Ferien wird in der Kindertagesstätte Steinstraße (Misburg-Süd) gearbeitet. Hier stehen die Sanierung der Toilettenanlage und die Einrichtung eines Putzmittelraums an.
Längerfristige Maßnahmen sind zum Beispiel der Neubau der IGS Büssingweg (Vahrenwald) und der Bau eines Holzmoduls an der Realschule Werner-von-Siemens-Schule (List). Auf der „Zielgeraden“ befinden sich die Großprojekte an der Sophienschule (Zoo), am Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium (Zoo) und an der Schillerschule (Kleefeld). Hier werden in den Ferien und bis zum Herbst noch Restarbeiten erledigt.
Verschiedene Entwicklungen nehmen Einfluss auf Bauprogramm
Das laufende Bauprogramm des städtischen Gebäudemanagements wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Noch immer sind die Folgen der Corona-Pandemie sowie nahtlos die Auswirkungen des schon mehr als ein Jahr andauernden Ukrainekonflikts zu spüren. Für die vielen Flüchtlinge müssen Unterkünfte gefunden und vorgehalten, auch zahlreiche zusätzliche Plätze müssen für die Schüler*innen in den Schulen geschaffen werden. Die Zahl der geflüchteten Kinder an den Schulen hat sich fast ausschließlich durch den Ukraine-Krieg verfünffacht. Zudem haben erhebliche Baupreissteigerungen sowie teilweise Lieferengpässe von Baumaterialien oder Maschinenteilen unmittelbaren Einfluss auf termingerechte Fortführungs- und Fertigstellungstermine und können dabei zu unvorhersehbaren Mehrkosten führen. Ein planmäßiger Ablauf wird dennoch angestrebt.
Investitionen in die Bildung
Auch wenn die finanziellen Möglichkeiten durch die Abfolge von Krisenjahren deutlich eingeschränkt sind, so sollen trotz der angespannten Haushaltslage wichtige Investitionen in die Zukunft getätigt werden. Die Stadt hält an der langfristigen Ausrichtung fest, insbesondere den erforderlichen Neu- und Umbau sowie die Erweiterung von Schulen und Kitas voranzubringen. Obwohl diese baulichen Umsetzungsmaßnahmen im Bildungssegment bereits in den vergangenen Jahren Investitionsschwerpunkt waren und gut 80 Prozent der investiven Mittel des Fachbereichs Gebäudemanagement in die Schulsanierung und -erweiterung investiert werden, ist dort der Bedarf nach wie vor am höchsten. Gründe hierfür liegen zum einen in der Wiedereinführung von „G9“ (Abitur nach neun Jahren statt acht) sowie in sich fortlaufend ändernden und wachsenden Anforderungen an die räumliche Gestaltung der Schulen und hinsichtlich Inklusion sowie im weiter hohen Bedarf an Ganztagsschulen.
Die Landeshauptstadt unterhält rund 100 Schulen mit mehr als 9.200 Ganztagsbetreuungsangeboten für 47.500 Schüler*innen und 24.500 Kindergarten- und Krippenplätze in über 460 Kindertagesstätten. Insgesamt investiert die Landeshauptstadt in ihre Bildungseinrichtungen jedes Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag, zusätzlich unterstützt durch eine Investitionsoffensive „500 plus“. Allein durch die Umsetzung dieses richtungsweisenden Investitionsprogramms werden über die „normale“ Investitionstätigkeit hinaus zusätzlich rund 500 Millionen Euro in städtische Gebäude eingesetzt (innerhalb von zehn Jahren von 2017 bis 2027), um insbesondere die Anforderungen einer wachsenden und vielfältiger werdenden Stadt erfüllen zu können. Die finanziellen Investitionen aus dem Teilhaushalt des Fachbereichs Gebäudemanagements sieht für das aktuelle Jahr 2023 insgesamt 117 Millionen Euro vor. Davon fließen etwa 100,6 Millionen Euro in die Schulen und 3,7 Millionen in die Kindertagesstätten.
Die Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag als förderliche Basis und zur Verbesserung für gute Bildungsbedingungen. Zusätzlich zu den Erneuerungs- und Ausbaumaßnahmen investiert die Landeshauptstadt Hannover (LHH) erhebliche Mittel in die bauliche Unterhaltung der Gebäude.
Bildquellen:
- Ihmeschule: www.hannover-entdecken.de