enercity informiert Beirat Wärmewende zu Fortschritten

Der Beirat Wärmewende kam im November zu seiner zweiten Sitzung im Neuen Rathaus zusammen. Ziel war, das Vorgehen zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Hannover zu konkretisieren. Der Beirat war im Mai 2022 von Vertreterinnen und Vertretern der Landeshauptstadt, der Bürger*inneninitiative hannover erneuerbar und Energiedienstleister enercity gegründet worden, um den Kohleausstieg und weitere Maßnahmen zu begleiten. Im Vordergrund des Treffens stand der Bericht von enercity zur Umsetzung der gemeinsamen Vereinbarung zur Wärmewende in Hannover. Dafür investiert das Unternehmen insgesamt rund eine Milliarde Euro. Der Großteil dieser Summe fließt in die bis zu 14 Ersatzanlagen für das Kohlekraftwerk in Hannover-Stöcken, das möglichst bis Ende 2026 vom Netz gehen soll. Hierzu hatte enercity im Oktober berichtet.

35 Millionen Euro von Stadt und enercity für zusätzliche CO2-Senkung

Darüber hinaus hatten die Stadt Hannover und enercity vor gut einem Jahr vereinbart, gemeinsam bis Ende 2024 insgesamt 35 Millionen Euro in weitere CO2-mindernde Maßnahmen zu investieren. Alle drei Vorhaben – eine Initiative zum Ölheizungstausch, eine Offensive zur Heizungseffizienz und der Fernwärmeausbau – sind in der Umsetzungsphase.

enercity hilft beim Umstieg von Ölheizungen auf erneuerbare Wärme. Kundinnen und Kunden mit Interesse etwa an einer Wärmepumpe erhalten bis zu 40 Prozent Bundesförderung (BAFA), weitere zehn Prozent enercity-ProKlima-Förderung und einen Ausstiegsbonus von 2.400 Euro, wenn sie in Hannover wohnen. enercity bietet die Wärmepumpe als Kauf- oder Mietlösung an und kümmert sich um Ausbau und Entsorgung des Öltanks.

Durch intelligentes Heizen können Verbraucherinnen und Verbraucher bis zu 20 Prozent ihres jeweiligen Energiebedarfs einsparen und zugleich CO2-Emissionen reduzieren. Im Rahmen der Offensive zur Heizungseffizienz unterstützt enercity mit einem hydraulischen Abgleich des Heizungssystems und sensorbasierter Einzelraumsteuerung. Der Wohnungswirtschaft hilft das Unternehmen mittels intelligent geregelter Gebäudesteuerung. Seit Aktionsstart hat enercity Kundinnen und Kunden beispielsweise mit rund 1.500 smarten Heizungsthermostaten versorgt – dank Rabattierung für 99 statt für 309 Euro pro Starterset. Die Nachfrage ist hoch.

Auch bei der Fernwärme wurden wegweisende Entscheidungen auf den Weg gebracht. Um die Wärmeversorgung in Hannover im Sinne des Klimaschutzes voranzubringen, hat der Rat der Stadt Hannover im Oktober eine Fernwärmesatzung mit einer Anschluss- und Benutzungspflicht verabschiedet, die ab Januar 2023 in Kraft tritt. Der Ausbau der Fernwärme und die Dekarbonisierung der Wärmequellen wird erheblich zu einer CO2-Reduktion beitragen. Bis 2025 wird die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbaren Energien, Abwärme und der Verbrennung von Abfall und Reststoffen kommen. Schon 2027 sollen es 75 Prozent sein.

Oberbürgermeister Belit Onay betonte: „Der Weg, bei der Energieerzeugung in Hannover schnellstmöglich auf Kohle zu verzichten, ist ein sehr wichtiger Baustein des hannoverschen Sofortprogramms ‚Klimaschutz Hannover 2035‘. Er trägt maßgeblich zu unserem ambitionierten Ziel bei, bis zum Jahr 2035 möglichst klimaneutral zu werden. Durch die konstruktive Zusammenarbeit im Beirat stellen wir die nötige Transparenz darüber her, welche Maßnahmen für diese Transformation bereits umgesetzt wurden oder welche zukünftigen Projekte auf dem Stadtgebiet geplant sind. Ich bin guten Mutes, dass wir die Wende schaffen!“

Johanna Gefäller von hannover erneuerbar sagte: „Was wir in den letzten Monaten auf die denkbar bitterste Art gelernt haben, ist: die Energiewende ist nicht nur elementar für die Klimaneutralität. Der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Reduktion des Energiebedarfs ist auch von immenser Bedeutung für unsere Versorgungssicherheit und unsere Unabhängigkeit von brutalen Autokraten. Umso wichtiger ist es, dass die Umsetzung unserer gemeinsamen Vereinbarung begonnen hat und weiter vorangetrieben wird.“

Jens Clausen, borderstep Institut, in beratender Funktion bei hannover erneuerbar aktiv, sagte: „Wir begrüßen ausdrücklich die Fortschritte in der Umsetzung. Eine Herausforderung wird sicherlich noch sein, den Anteil der Ersatzanlagen, die auf Verbrennungsprozessen beruhen, auf das allernötigste zu beschränken und perspektivisch weiter zu reduzieren. Wir sind aber überzeugt, dass ein kritischer und konstruktiver Dialog mit der Zivilgesellschaft dazu beitragen kann, dass enercity die Stärken des Konzepts weiter ausbaut, und die noch vorhandenen Risiken beobachtet und im Laufe der Zeit ausgeräumt werden können.“

enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva sagte: „Wir werden den Wandel von der alten in die neue Energiewelt konsequent vorantreiben. Der Erfolg des Wandels wird maßgeblich auch von der Bereitschaft der Menschen abhängen, diesen als Chance zu sehen. Denn wir wollen den Wandel für und mit unseren Kundinnen und Kunden vorantreiben.“

Personelle Zusammensetzung des Beirats Wärmewende

Mitglieder des Beirats Wärmewende sind Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, der Erste Stadtrat und Finanz-, Ordnungs- und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe sowie die Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel. enercity wird vertreten durch die Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsmitglied Prof. Dr. Marc Hansmann und Wärmeexperte Ingo Voigts. Komplettiert wird der Beirat durch drei Mitglieder der Bürger*inneninitiative „hannover erneuerbar“: Johanna Gefäller, Stephan Barlag und Dr. Jens Clausen.

Bildquellen:

  • Hauptverwaltung von enercity am Ihmeplatz: enercity