Neu: Marktkirche mit im Netzwerk der städt. Sommerhilfe – Trinkwasser Versorgung bei Temperaturen ab dreißig Grad
Der bundesweite Hitzeaktionstag am 4. Juni rückte auch die Bedürfnisse obdachloser Menschen bei hohen sommerlichen Temperaturen in den Fokus. Die Landeshauptstadt hat sich frühzeitig auf diese Situation eingestellt und gibt den Betroffenen in Zusammenarbeit mit anderen sozialen Trägern und ehrenamtlichen Organisationen gezielte Hilfestellungen: beispielsweise mit der Ausgabe von Kappen und sommerlichen Schuhen sowie mit zusätzlichen Wasserangeboten, Außerdem intensiviert die Stadt die Aufklärung der Betroffenen. Der Tagesaufenthalt in der Dornierstraße dient als zusätzliche Anlaufstelle – auch zum Bezug von Trinkwasser.
„Obdachlose Menschen haben bei den hohen Temperaturen eine besondere Schutzbedürftigkeit“, betont Sozialdezernentin Sylvia Bruns. „Daher haben wir neue und bewährte Maßnahmen zur Trinkwasserversorgung geplant und hoffen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Das funktioniert nur in der bewährten Zusammenarbeit mit den sozialen Trägern und den vielen Ehrenamtlichen.“
Trinkwasser in der Marktkirche
Die Marktkirche Hannover bietet an Hitzetagen, ab dreißig Grad Celsius zu den gewohnten Öffnungszeiten, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 9.30 bis 18 Uhr Trinkwasser für obdachlose Menschen an. Das Diakonische Werk Hannover unterstützt die Aktion in der Marktkirche, die gleichzeitig als „kühler Ort“ fungiert und den Menschen Schutz vor Sonne und Hitze bietet.
Verteilung von Trinkwasserflaschen – Wassertouren durch das Tibet-Zentrum Hannover im Juli und August
Insgesamt zwanzig Trinkwasserbrunnen der Stadt Hannover bilden die Basis der Wasserversorgung für Bedürftige. Darüber hinaus stellt die Stadt Hannover Edelstahlflaschen für die Verteilung von Trinkwasser zur Verfügung, die sowohl für Kalt- als auch Heißgetränke geeignet und damit langfristig nutzbar sind. Diese werden von Tagesaufenthalten, der Bahnhofsmission, den städtischen Straßensozialarbeiter*innen sowie dem Tibet-Zentrum Hannover verteilt. Im Rahmen des „Homeless Care Projekts“ verteilen die Mitarbeitenden des Tibet-Zentrums mit Lastenfahrrädern in den Monaten Juli und August täglich das Trinkwasser, zusätzlich zu den regelmäßigen wöchentlichen Touren. Der Verein StiDU e.V. (Stimme der Ungehörten e.V.) hat zudem weitere wieder verwendbare Wasserflaschen für die „Wassertouren“ zur Verfügung gestellt. Durch diese sollen mehr Menschen erreicht und versorgt werden, auch diejenigen, die keine Tagesaufenthalte nutzen. Alle Maßnahmen der Sommerhilfe werden mit Spenden sowie mit Mitteln aus dem städtischen Interventionsfonds und dem städtischen Programm zur Klimaanpassung finanziert.
Kurzfristige Abkühlung in Tunnelstationen
Mit dem Flyer „Tipps bei großer Hitze“ informieren Straßensozialarbeiter*innen und Ehrenamtliche aktiv über die Versorgung mit Trinkwasser. Dabei wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, Wasser in öffentlichen Sanitäranlagen zu nutzen. Der Flyer enthält darüber hinaus eine Übersicht der städtischen Trinkwasserbrunnen und medizinische Informationen zum Verhalten bei Hitze der Caritas-Straßenambulanz. Ein weiteres Hilfsangebot hat die Stadt mit der ÜSTRA vereinbart. Obdachlose Menschen dürfen bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad die Tunnelstationen zur kurzfristigen Abkühlung nutzen.
Ein Angebot ohne städtische Beteiligung, welches die Landeshauptstadt jedoch ausdrücklich unterstützt, sind die „Social Kioske“ von Hannover 96. Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten können die Social Kioske nutzen. Dort gibt es Wasser kostenlos, das ohne Voranmeldung abgeholt werden kann. Die Stadt weist in ihren Netzwerken auf dieses Angebot hin.
Zudem arbeitet die Stadt in Zusammenarbeit mit der Region Hannover an der Ausweisung von kühlen Orten. Diese Karte kann unter folgendem Link abgerufen werden: www.hannover.de/hitze