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Region Hannover hat Masterplan Stadtbahn vorgestellt

Zukunft des Stadtbahnnetzes wurde im Verkehrsausschuss vorgestellt. Das Stadtbahnetz soll noch leistungsfähiger werden

Die Region Hannover hat am 13. Mai 2025 den Masterplan Stadtbahn vorgestellt. Ziel des Rahmenkonzepts ist es, die Kapazität des bestehenden Netzes zu erhöhen, Fahrgastströme durch Neuverknüpfungen zu verlagern, den barrierefreien Ausbau voranzutreiben und die Weichen für künftige Infrastrukturvorhaben zu stellen – trotz angespannter Haushaltslage. Erste der vorgestellten Maßnahmen können auch bereits umgesetzt werden, ohne dass zusätzliche Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Kommentar: Wer schon mal in Hamburg war, stellt fest, das dort die Bahnen der Hochbahn eine deutlich höhere Taktung haben. Während man am Stadtrand in Altwarmbüchen 10 Minuten auf eine Bahn wartet, ist in Hamburg der 100 Sekunden Takt im Gespräch. In Hamburg Billstedt wartet man auch jetzt schon auf eine Bahn nur am Sonntag zehn Minuten. Unter der Woche fährt die Bahn alle vier Minuten. Einer Bahn hinterherzulaufen habe ich mir inzwischen abgewöhnt. Auch am Wochenende zu später Stunde hat man in Hamburg keine Sorgen, nach Hause zu kommen. Die Linien U1, U2 und U3 fahren alle 20 Minuten bis zum frühen Morgen. So muss die Zukunft aussehen.

Achim Brandau

Unterteilt ist das Konzept in unterschiedliche Kategorien, die jeweils nach Ressourcenbedarf unterteilt sind.

Kurzfristige Maßnahmen (ab 2027): Optimierung ohne Fahrzeugmehrbedarf

  1. Zusätzlicher Verstärkerzug (2-Wagen-Zug) zwischen Alte Heide und Peiner Straße in der morgendlichen Hauptverkehrszeit
  2. Verlängerung der Linie 9 bis Noltemeyerbrücke
    Diese Maßnahme soll die Kapazität im Verlauf der Podbielskistraße erhöhen und zeitgleich die Direktverbindung zwischen der List und Linden wiederherstellen, die im Zuge der Netzumstellung zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke nach Hemmingen Ende 2023 entfallen war. Außerdem sorgt diese Maßnahme dafür, dass die Betriebsabläufe am Hauptbahnhof optimaler ablaufen. Die Umsetzung erfolgt durch die Optimierung des Fahrzeugeinsatzes auf den Linien 3, 7 und
  3. Angebotsverdichtung zum Kronsberg
    Um die Linie 6 zu entlasten, wird künftig eine Linie 16 Montag – Freitag im 20-Minuten-Takt eingeführt, die zwischen Haltenhoffstraße und Kronsberg verkehren soll. Im Gegenzug wird der Verkehr auf der Zoostrecke außerhalb der Schulzeiten auf einen 20-Minuten-Takt verringert.

Mittelfristige Maßnahmen: Kapazitätserweiterung mit Fahrzeugmehrbedarf

Sobald zusätzliche Fahrzeuge verfügbar sind, sollen weitere Linien auf Drei-Wagen-Züge umgestellt werden (Ausnahmen: Linien 10, 11, 12, 17). Damit wird eine deutliche Steigerung der Beförderungskapazität angestrebt.

Langfristige Perspektiven: Neue Strecken für eine wachsende Region

Für die langfristige Leistungsfähigkeit des Netzes sind mehrere Aus- und Neubauprojekte vorgesehen. Hier geht es vor allen Dingen um eine mögliche vierte Innenstadtstrecke (Tunnel Sallstraße), die die westlichen Stadtteile der Landeshauptstadt mit der Südstadt, Bemerode und Kronsberg verknüpft. Diese würde den stark genutzten C-Tunnel entlasten.

Auch auf eine Anbindung des Neubaucampus der MHH ist die Region Hannover vorbereitet. Die Variantenentscheidung zum genauen Trassenverlauf ist noch offen. Über die Erschließung der MHH hinaus würde eine Verbindung zwischen der Pobielskistraße über MHH zum Nackenberg als erste Tangentialverbindung die östlichen Stadtteile List, Groß Buchholz, Roderbruch und Kleefeld direkt miteinander verbinden. Dadurch würde das Streckennetz in der Innenstadt wesentlich entlastet werden.

Denkbar ist darüber hinaus, den Bahnhof Langenhagen-Mitte an das bestehende Stadtbahnnetz anzubinden. Ziel ist es, die Beförderungskapazitäten entlang der Vahrenwalder Straße aufzustocken und durch den neuen Verknüpfungspunkt aus Norden kommenden Zug-Fahrgästen in die nördlichen Stadtteile Hannovers einen Umweg über den Hauptbahnhof zu ersparen.

Ebenfalls geprüft wird, die Linie 10 im Zusammenhang mit der dort geplanten autoarmen Siedlungsentwicklung bis nach Velber zu verlängern. Vertiefende Untersuchungen werden vorgeschlagen für die Anbindung Berenbostels einschließlich Nordstadtspange, eine Verstärkung der Linie 9 in Linden-Mitte sowie eine östliche Teilringlinie zwischen Langenhagen, Bothfeld, Kirchrode und Laatzen.

Der Masterplan Stadtplan wird in regelmäßigen Abständen evaluiert und aktualisiert und dient der konkreten Planung des ÖPNV in der Region Hannover. Er befasst sich mit künftig laufenden Projekten. Derzeit bereits laufende Projekte wie etwa der Stadtbahnausbau in Garbsen bleiben vom Masterplan unberührt.

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